《Avian | Krieg der Welten (German!!!)》Die Welt beginnt sich zu verändern

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Jaja, ich weiß das Chapter ist „ein bisschen“ später als angekündigt. Doch mein „geliebtes“ Windoof, meinte leider in der Nacht von Freitag auf Samstag (21./22.): „Hey, ich bin im Stand Bye, jetzt fahre ich mich einfach selbstständig hoch, führe einen Neustart durch und schließe dir all deine Anwendungen dabei!!! :D“

Tja, wie es nun einmal so ist... ich hatte nicht gespeichert -.- (bb 4,5k Wörter) Das hatte mir erstmals eine ganz schöne Schreibblockade verpasst, bis ich mich dann gestern doch dazu durchgerungen hatte es alles nochmal zu schreiben und es heute korrigierte.

(Ich weiß um ehrlich zu sein nicht WIE OFT ich anderen Leuten bereits gesagt habe: „Regel Nr.1 SPEICHER verdammt nochmal!!!“ Aber ihr kennt es ja... Tu was ich sage und nicht was tu.^^)

„Und nun kommen wir zu dem Höhepunkt unseres heutigen „OMEGA“ Programms. Begrüßen sie mit mir zusammen den Vertreter des momentan weltgrößten und meist bekannten Spieleentwickler.“

Unter lautem Applaus kam ein Mann auf die Bühne den Mirado bereits in OMEGA kennen gelernt hatte. Selbstsicher lächelte er einmal durch das Publikum und in die Kamera hinein, bevor er sich gelassen der Reporterin auf die Couch gegenüber setzte.

„Ich freue mich sehr heute hier her eingeladen worden zu sein und werde an Stelle von Argos versuchen so viele eurer Fragen wie möglich zu beantworten. Bitte vergessen sie jedoch nicht, dass manche Informationen möglicherweise unter die Kategorie der Firmengeheimnisse fallen und damit von mir nicht preisgegeben werden dürfen. Des weiteren finden sie auch sämtliches wissenswertes auf unserer Homepage wieder.“

„Ich danke ihnen, nun denn, die Frage die den meisten unserer Zuschauer wohl auf dem Herzen liegt ist, was hat es mit dem plötzlichem Update nur wenige Stunden nach dem Release des Spiels auf sich und mit der darauf folgenden Unterbrechung der Spielserver nach nur einem Tag?“

„Nun, obwohl es die von mir meist erwartete Frage ist, ist es leider auch die am schwersten zu beantwortende.“ erklärte der Mann, bevor er eine kleine Pause machte und einmal tief durchatmete.

„Um das Problem zu verstehen, müssen sie zuerst etwas über das System verstehen auf dem OMEGA läuft. Die ganze Welt vom OMEGA wird von einer Haupt KI genannt Gaia gesteuert und von mehreren Neben KI's unterstützt. Diese KI's sind im Spiel als Götter repräsentiert und steuern die gesamte Welt eigenständig, ohne direkten Eingriff von uns, den Entwicklern.

Diese KI hat 6 Stunden nachdem das erste Mal ein Spieler ihre Welt betrat ein Update aus allen Eindrücken und Erlebnissen der mehreren Millionen Spieler gebildet und auf die Server aufgespielt. Die meisten Spieler nahmen dieses als ein Beben in der Welt von OMEGA war.“

„Sie meinen die KI hat selbstständig und ohne ihr Wissen ein Update vorbereitet und aufgespielt?“ fragte die Reporterin geschockt.

„Ganz genau. Die Kapazität der KI war weit aus größer als wir gedacht hatten und hatte unsere größten Erwartungen noch bei weitem übertroffen, in dem sie ein ehemals aus Übertragungsgründen gesperrtes Maß an Realismus wieder freischaltete.

„Dann war es also ursprünglich geplant das Spiel so aussehen zu lassen wie es jetzt ist?“

„Ganz genau.“

„Können sie uns vielleicht sagen was sich alles geändert hat, abgesehen natürlich von den optischen Änderungen? Einige Spieler erwähnten bereits ein verändertes Verhalten der NPC's.“

„Dies ist Teil des ehemals gesperrten Realismus, wir versuchten die KI der NPC's einzudämmen, entschieden uns dann jedoch dafür sie so realistisch wie möglich zu gestalten. Sie werden bemerken, dass sie nicht länger wie programmierte Roboter ihren Jobs nachgehen sondern ein individuelles Leben führen werden und ihre Positionen, Einstellungen und Jobs wechseln können. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Questsystem. So können Spieler nicht länger erwarten die selbe Quest mehrfach von einem NPC zu bekommen. Auf der anderen Seite erhöht es jedoch die Vielfältigkeit der Quests.“

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„Ich danke ihnen. Dann hätte ich noch ein paar Fragen zu den momentanen populärsten Gerüchten rund um OMEGA und Argos. Stimmt es, dass die Explosion in Argos vor ein paar Tagen der Hauptserver von OMEGA war und das Spiel anschließend ohne Server weiter lief?“

„Das ist natürlich Unsinn. Tatsächlich ist uns bei dem Update ein Server überhitzt und hat daraufhin eine Explosion ausgelöst. Doch war das nur einer von vielen unterstützenden Servern. Der Austausch dieses Servers war jedoch der Hauptgrund für den Ausfall des Servers einen Tag nach dem Start des Spiels.“

„Und wie sieht es mit dem Spieler aus, der angeblich im Spiel gefangen wurde? Zahlreiche Spieler rund um Gregora haben bereits von ihm gehört und einige von ihnen haben sogar an einer Quest teilgenommen die ihm half vor den Sklavenfängern in der Stadt zu entkommen. Sogar einer der Tempel in der Stadt behauptet angeblich, dass der Avian aus der Quest einst aus unserer Welt kam und nun in der Welt von OMEGA gefangen wäre. Einige Spieler bringen die Ereignisse in Gregora und das Gerücht um den gefangenen Spieler auch mit dem Verschwinden der Avian als spielbare Rasse in Verbindung, können sie uns vielleicht mehr dazu sagen?“

„Natürlich. Wir können bestätigen, dass es sich bei der besagten Person NICHT um einen Spieler handelt, sondern um einen von der KI kontrollierten und erstellten Avatar, der jedoch Daten und Erinnerungen aus unserer Welt besitzt. Wir sind uns seines Existenzgrundes nicht ganz sicher, nehmen jedoch an, dass er etwas ähnliches wie ein GM der KI ist.“

„Sie meinen die KI hat sich ihren eigenen GM erstellt? Welchem Zweck dient er denn dann und welche Rechte können wir von ihm erwarten?“

„Sein Zweck liegt scheinbar im Beschützen der Stabilität in der Welt, sowohl gegenüber Spielern wie auch gegenüber den Einwohnern. Seine Rechte scheinen sich jedoch vor allem auf das „verbannen“ von Spielern aus Omega zu beschränken. Aber keine Sorge, solange man nicht etwas wie die Zerstörung der Welt oder die Ausrottung einer Rasse plant, sollte er einen nicht belästigen.“

„Dann ist er also die von der KI erschaffene Polizei?“

„Nicht unbedingt aber es geht ungefähr in diese Richtung.“

„Und was hat das mit dem Verschwinden der Avian als spielbare Rasse zu tun? Wir haben mehrere Berichte von Spielern vorliegen, die ihren Avian Account gelöscht bekamen. Was hat es damit auf sich?“

„Derartige Unannehmlichkeiten tun uns natürlich wahnsinnig leid und wir haben natürlich alle betroffenen Personen entsprechend entschädigt. Wie wir jedoch aus vergangenen Vorfällen und VR wissen, muss man mit KI's in der Regel recht vorsichtig umgehen, denn auch wenn sie nur ein beschränktes Bewusstsein haben, treffen sie manchmal unabhängige Entscheidungen und sperren unter Umständen den Programmierern anschließend den Zugang. Im Endeffekt ist es damit nicht mehr möglich die von der KI getroffene Entscheidung rückgängig zu machen. Genau aus diesem Grund haben wir immerhin das KI Kontrollgesetz, was er verbietet KI's an ein öffentliches Netzwerk anzuschließen.“

„Wollen sie damit sagen, dass das Entfernen der Avian eine solche Entscheidung der KI war?“

„Das und das gesamte letzte Update mit eingeschlossen.“

„Nun, das ist wohl eine der größten selbstständigen KI Entscheidungen von denen ich bisher gehört habe. Ich danke ihnen, dass sie sich die Zeit genommen haben uns unsere und die Fragen zahlreicher Spieler und Zuschauer zu beantworten. Eine letzte Frage habe ich jedoch noch. Können wir in Zukunft weitere solcher Updates oder selbstständige Entscheidungen der KI erwarten?“

„Voraussichtlich nicht. Unsere Diagnosen zeigen, dass OMEGA momentan stabil und ohne Probleme läuft. Es ist also nicht ersichtlich, dass die Server noch einmal heruntergefahren werden müssen. Und nachdem unserer Programmierer die Sicherheitslücke im System der KI gefunden haben sind auch weitere drastische Entscheidungen der KI nicht länger wahrscheinlich. Wir von Argos garantieren allen Spielern ein flüssiges und realistisches Spie...“

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„Bullshit!“ fluchte Max, während er wütend auf den Ausschalter der Fernbedienung haute, bevor der Holomonitor mit einem leisem „flupp“ ausging und verdunkelte.

„Schatz, reg dich nicht so auf. Vergiss nicht, du arbeitest ab heute für Argos.“ meinte Isabella, während sie ihrem Mann beruhigend über die Schulter streichelte.

„Verdammt nochmal, wenn ich könnte und es auch nur annähernd helfen würde, würde ich diese Scharlatane eher vors Gericht zerren als für sie arbeiten! Hast du nicht gehört? Sie belügen die Welt nach Strich und Faden und bezeichnen Marius als ein Programm der KI, einen BUGG!!! Hast du etwa schon vergessen was sie seinen Eltern angetan haben? Sie behaupteten er wäre Tod, gestorben bei einem Autounfall in den sie seine Leiche geworfen hatten.“ fluchte Max, während er immer lauter wurde und die Fernbedienung in seiner Hand auf den Holo Projektor schmiss.

„Das schlimmste aber von allem ist, dass sie uns das Maul verboten haben! Wenn ich seinen Eltern doch nur sagen könnte, dass ihr Sohn noch lebt, in einer anderen Welt aber immerhin am Leben!“ fluchte er weiter, während er erschöpft in seinen Sessel zurück fiel.

Seine Augen waren von dichten Schatten umrahmt und sein ehemals leicht runder Bauch hatte deutlich abgenommen in den letzten Tagen, vor allem nachdem er Kontakt mit Marius oder Mirado verloren hatte. Zahlreiche schlaflose Nächte und die konstanten Drohungen von Argos hatten ihm jeglichen Schlaf unmöglich gemacht.

„Du weißt so gut wie ich, dass wir das nicht können.“ meinte Isabella beruhigend. „Wir sind unter Beobachtung, wahrscheinlich sogar jetzt in diesem Moment. Sie sind zu mächtig, zu reich. Ein falsches Wort und wir landen auf der Straße oder noch schlimmer einen Meter unter der Erde.“

„Ich weiß, ich hoff ja nur, dass es ihm gut geht und dass er erfolgreich entkommen ist.“ Erschöpft schloss Max die Augen und ließ kurzzeitig seine Gedanken an den letzten Anblick seines Freundes schweifen, wie er den Wyvernreitern ein fürs andere Mal auswich und letztendlich über das Heer der Spieler davon flog. Obwohl es der Moment war, an dem er zum ersten Mal wirklich verstand in welcher Welt sein Freund nun lebte, war es zugleich auch seine beste Erinnerung, wenn er an der Wutausbruch der Führung von Argos zurückdachte, als diese von der Quest erfuhren. Bei diesem Gedanken konnte er nicht anders als sich ein leichtes Lächeln auf den Lippen zu erlauben.

„Aber hast du nicht auch deswegen den Job bei Argos angenommen? Um mehr Zeit in OMEGA verbringen zu können und ihn vielleicht zu finden und zu unterstützen?“

Mit einem Seufzer öffnete Max die Augen und schaute seine Frau mit liebevollen Blicken an.

„Du hast ja Recht, trotzdem gefällt es mir nicht für sie zu arbeiten. Es fühlt sich so an, als hätten sie sich unser Schweigen gekauft, als hätten wir Marius verkauft.“

„Du vergisst etwas, sie HABEN uns gekauft!“ erwiderte Isabella schmunzelnd mit einem traurigem Blick.

„Nur weil sie uns keine andere Wahl ließen, nur deswegen...“

Es war kurz vor Mitternacht, wir hatten das Lager der Werwölfe bereits komplett umstellt und mit den Vorbereitungen begonnen. Unseren Spionen nach hatten wir es mit ungefähr 30 Kämpfern und 50 Kindern zu tun, sehr wahrscheinlich einer Flüchtlingsgruppe, wenn auch einer sehr aggressiven. Obwohl wir Flüchtlingen gegenüber zwar nicht unbedingt offen waren, hatte diese Gruppe jegliche Chance auf Verhandlungen und Akzeptanz mit ihren Überfällen bereits in den ersten Tagen gesprengt.

Dagegen hatten wir ca. 200 elfische Standard Grenzverteidigungstruppen unter meinem Befehl. Zurecht siegessicher, schaute ich also aus einiger Entfernung auf den Eingang der Höhle in der sich die Biester zurückgezogen hatten.

Das Lager der Werwölfe war eine Lichtung umgeben von zahlreichen Steinen und Sträuchern in denen man Fallen oder sich selbst gut verstecken konnte. Die Lichtung hatte deutliche Spuren einer Feuerstelle und abgebauter Zelte auf sich. Dahinter war eine steile Felswand die ungefähr 80m breit und 12m hoch aus dem Erden ragte und zur anderen Seite flach absackte. Oben auf der kleinen Klippe stand eine einzelne große und komplett verdorrte Tanne, wohingegen genau unter ihr auf Bodenhöhe sich ein 2m breites Loch befand.

Ich kam nicht drumherum die Biester für die Wahl ihrer Position zu bewundern. Der Ort war den Elfen als heiliger Ort bekannte und so fiel es ihm und seinen Soldaten schwer hier Blut zu vergießen. Auf der anderen Seite hatten sie den Eingang mit Felsen verschmälert, wodurch immer nur ein oder zwei Krieger gleichzeitig hindurch kamen. Hätten sie einen Magier mit mächtiger Zerstörungsmagie dabei wäre dies zwar kein Problem, so blieb ihnen jedoch keine andere Wahl als auf die Stärke ihrer Schilder und Rüstungen so wie die Gewandtheit ihrer Krieger zu hoffen.

„Kommandant Gantar, unsere Scouts haben bestätigt, dass sich die Werwölfe ins Innere des Heiligtums zurück gezogen haben.“ berichtete mir ein Soldat salutierend.

„Sehr gut. Wie sieht es mit möglichen Fallen aus?“

„Unsere Leute sind momentan damit beschäftigt die Vorbereitungen für das Auslösen der Fallen zu beenden.

„Sehr gut, sag ihnen sie haben 5 Minuten. Ich möchte das ganze möglichst schnell zu Ende bringen.“

„Aber Sir, bei der Dunkelheit ist 10 Minuten das schnellst mögliche um alle Vorbereitungen abzuschließen.“

„Dann macht halt Licht verdammt nochmal!“ fauchte ich den Soldaten an, woraufhin dieser erschrocken zusammen fuhr, bevor er wieder formgemäß salutierte. „Denkt ihr wirklich diese Biester wissen nicht schon längst das wir hier sind? Der Wind weht bereits seit Stunden in ihre Richtung, selbst mit ihren reduzierten Sinnen bei Neumond sollten sie noch immer in der Lage sein unsere Position und Nummern zu bestimmen. Und jetzt geh und übermittle meine Befehle, ich glaube wir alle wollen das ganze möglichst schnell hinter uns bringen!“

„Jawohl Sir!“

Nachdem der Soldat im Wald verschwand um meine Befehle zu übermitteln, sah man kurze Zeit später mehrere Lichter im Wald aufleuchten, gefolgt von sich langsam vorwärts bewegenden massiven Schildkugeln. Alle paar Meter wurden selbige Schildkugeln von Steinen oder fallenden Baumstämmen getroffen und hin und wieder öffnete sich unter ihnen eine Fallgrube mit Speeren oder spitzen Steinen am Boden.

Die Schildkugeln die die Magier gerade benutzen waren Teil der geheimen Magie ihres Stammes, ein massives Schild mit einem eingewebtem Gravitationszauber, wodurch es einen Druck ähnlich dem eines normalen humanoiden auslöste.

Als ich das sah, nickte ich meinen 4 Leutnanten kurz zu, bevor ich mich gemächlich auf den Weg zur Höhle machte. Wortlos setzten sich die 180 Kämpfer hinter mir in Bewegungen und gemeinsam schritten wir als eine einzige Einheit nach vorne, bevor ich mit einem Handzeichen den Befehl zum Aufteilen gab und die schwer gepanzerten Krieger voran durch die ehemaligen Fallen schritten, dicht gefolgt von den Magiern und den Fernkämpfern.

Trotz unserer relativ lauten und hellen Annäherung, blieb die Höhle jedoch komplett dunkel und Bewegungslos.

„Kommandant, die Sensormagie meldet noch immer volle Aktivität in der Höhle, es scheint keinen weiteren Ausgang zu geben. Sie sitzen in der Falle.“

„Sehr gut. Heizt ihnen ein. Wollen wir doch mal sehen, ob wir die Biester nicht aus ihrem Loch hinaus bekommen.“ meinte ich mit einem müden Lächeln zu dem Magier der mir den Bericht brachte.

„Jawohl Sir. Magier Einheit! Feuer frei!“ schrie er an meiner Stelle, woraufhin ca. 20 Magier in die erste Reihe kamen und eine kleine graue Kugel über ihren Köpfen levitierten (fällt jemandem ein besserer Begriff ein?), bevor sie sie mit ihrer Magie zielgenau in den Höhleneingang schossen, wo sie sich in einer lauten Explosion und dickem schwarzem Rauch entzündete. Doch trotz der offensichtlich starken Explosion, erreichte uns die Druckwelle jedoch schon nicht mehr, stattdessen wurde sie von einem schwach schimmerndem Schutzschild am Höhleneingang aufgehalten, welches dafür sorgte, dass die gesamte Explosion und die nachfolgenden freigesetzten Gase in der Höhle blieben.

Doch Obwohl augenblicklich schrille Schreie aus dem inneren der Höhle die Nacht durchdrangen, dauerte es noch mehrere Minuten bevor plötzlich ein paar humanoide Formen durch die qualmenden Flammen zu sehen waren, die verzweifelt auf das Schild einhauten, bis es schließlich in sich zusammenbrach.

Wenn wir wollten hätten wir es zwar auch stehen lassen können, bis das Feuer seine Arbeit getan hätte, doch hätten wir damit wohl nur die Kinder und ohnehin schon Schwachen erwischt. Um die Krieger ernsthaft zu schwächen müssten wir sie entweder direkt treffen oder Stundenlang warten, was nur dazu führen würde, dass ihre fehlende Kraft durch das Ende der Neumondnacht zum Teil zurück käme.

„Macht euch bereit!“ schrie ich, während die Formen wütend brüllend die Höhle verließen und durch die hoch schwebenden Magierlichter sichtbar wurden. Sie sahen größtenteils Elfen sehr ähnlich, mit spitzen Ohren, wenn auch nicht so lang und einem ansonsten muskulösem menschlichen Körper. Die einzigen Unterschiede waren ihr Gebiss und ihre Augen, die selbst bei Neumond noch mehr einem Wolf als einem Mensch glichen.

Ihre Ausrüstung bestand größtenteils aus hochqualitativer Lederrüstung und stabilen Stahl Zweihandschwertern, jedoch war es offensichtlich, dass ihre Ausrüstung bereits zahlreiche Schlachten durchgemacht hatte und die Reparatur grob vernachlässigt wurde oder nicht möglich gewesen war.

Was auf uns zustürmte waren die gesamten 30 Krieger die unsere Scouts unter ihnen ausgemacht hatten. Gelassen schaute ich ihnen in die Augen, während ich langsam die Hand hob. Die Angreifer die ein Schild dabei hatten hoben es bei dem Anblick schützend vors Gesicht, während sich die anderen hinter die mit Schild zurückzogen und leicht duckten. Doch keiner von ihnen verlangsamte ihr Tempo. Noch immer spiegelte sich in ihren Augen keine Furcht um das eigene Leben. Stattdessen sah ich Akzeptanz und Bitterkeit. Eine Akzeptanz des Unausweichlichen Endes und Reue für diejenigen, die sie zu beschützen nicht in der Lage waren.

„Feuer!“ schrie ich, während ich ruckartig den Arm nach unten bewegte. Im nächsten Moment durchschnitten hunderte Pfeile die kühle Nachtluft und stürzten auf die anstürmenden Feinde herab, während gleichzeitig die Magier eine weitere Salve der alchimistischen Giftbomben Zielsicher auf die Angreifer schmissen.

Mit einem müdem Lächeln schaute ich dem fliegendem Tod hinterher. Mit Hilfe eines Skills verlangsamte ich die Zeit für mich, während ich über diesen schwachsinnigen Kampf nachdachte. Ich weiß nicht warum oder wieso die Werwölfe hier her kamen, ich weiß nicht wieso sie anfingen unsere Dörfer zu überfallen oder wovor sie geflohen waren. Doch all das war egal. Sie hatten den Kampf begonnen und wir würden ihn beenden. Das war alles was zählte. Es mag vielleicht keinen Spaß machen, doch es war nötig. Sobald die Monde wieder schienen wären wir es sonst die sich in der Defensive wieder fänden und auch wenn sie keine ernste Bedrohung darstellen würden, müssten wir doch mit einigen Verlusten rechnen.

Ich mag vielleicht für ihre Rasse generell nichts übrig haben, doch ihren Mut im Kampf konnte ich nur bewundern. Ein letztes mal salutierte ich ihnen in Gedanken, bevor die ersten Geschosse sich in ihre Opfer fraßen.

Doch im nächsten Augenblick stellte sich die Welt für alle Anwesenden auf den Kopf. Mit einem hellem Aufleuchten und einem lautem Knall, gefolgt von einer gewaltigen Schockwelle, verschwamm die Welt vor meinen Augen zu einem einzigen hellem Fleck.

„Magier, Schutzschilde errichten!“ rief ich panisch, während meine Augen noch immer geblendet waren und sich nur langsam wieder an die relative Dunkelheit des eigentlichen Schlachtfeldes gewöhnten.

Als ich wieder einigermaßen sehen konnte, fiel mein Blick als erstes auf die Quelle der Explosion. Ungefähr 5 Meter über dem Boden flog sanft eine silbern leuchtende Figur, die ich erst vor gar nicht allzu langer Zeit gesehen hatte. Doch statt den mir bekannten grauen Flügeln, leuchteten diese jetzt in einem strahlendem Silber und seine Augen waren durch zwei runde silberne Monde ersetzt worden.

„DU!!!“ schrie ich wütend, als ich erkannte wer vor mir stand. „Du warst also doch auf ihrer Seite!“

Während ich noch Atem suchte und versuchte die Situation zu verstehen, richtete der Avian, der sich mir als Mirado vorgestellt hatte, seinen durchbohrenden Blick auf mich. Das sanfte Leuchten seiner Augen drang durch mich durch und las meinen Geist und meine Seele, ließ nichts verdeckt und hielt meinen Blick in sich gefangen.

Um mich herum richteten sich zahlreiche Soldaten langsam auf, diejenigen mit einem weniger festem Stand wurden von der Schockwelle um geschmissen, während die besten Magier bereits ein gemeinsames Schutzschild zwischen uns und dem Avian errichteten.

„Kommandant Gantar, nehmen sie die Waffen herunter, ich bin nicht hier um euch zu Schaden und ich bin auch nicht derjenige dem dieser Körper gehört.“

Die Stimme des Avian war sanft, weiblich und schön. Komplett anders als ich es in Erinnerung hatte. Unsicher schickte ich eine magische Probe zu ihm, um seine Fähigkeiten und seine Stärke abschätzen zu können, doch im nächsten Moment stieß ich auf eine Machtquelle so heiß und hell, dass ich meinen Geist zurückziehen und verschließen musste und nur noch schwitzend zu ihm hinaufschauen konnte.

Am liebsten hätte ich mich umgedreht und wäre gerannt. Doch Leider war ich nicht alleine, sondern hatte die Verantwortung für über 200 Männer und Frauen unter meinem Befehl. So blieb mir nichts anderes übrig, als den Gott vor mir entgegen zu treten. Denn ein Gott war er ganz bestimmt und wenn ich mich nichts irrte dann wusste ich auch bereits welcher. Statt zu rennen kratzte ich jedes Bröckchen Mut und Vernunft in mir zusammen und kniete Ehrfurchtsvoll vor der Göttin nieder.

„Verehrte Luna, bitte verzeiht mir meine vorherige Unhöflichkeit, doch war es mir nicht bekannt, dass ihr einen Avian als Apostel hattet. Darf ich euch um den Grund eurer Anwesenheit ersuchen?“ fragte ich den Gott vor mir, während ich gleichzeitig vor Furcht am ganzem Körper zitterte.

Schillernd lachend sah die Göttin auf mich herab. „Es sei dir verziehen. Du konntest es nicht wissen, immerhin habe ich momentan keinen Apostel durch den ich sprechen könnte, geschweige denn einen Avian als solchen.“ erklärte mir die Göttin mit einem Lachen wie tausend silberne Glöckchen, während sich ein schmales Lächeln auf seinem Gesicht bildete.

Verwirrt zog ich die Augen zusammen, meines Wissens nach konnten Götter nur über drei Wege mit der Ebene der sterblichen Kommunizieren. Über Zeichen, Gebete bzw. Träumen der Gläubigen und schließlich über ihren Apostel, dessen Körper sie kurzzeitig in Besitz nehmen konnten und so eine physische Form erreichen können. Alle anderen Personen die nicht bereits von ihrer Macht durchtränkt waren, würden bei direktem Kontakt verglühen und sterben. Ein Hohepriester ihrer Religion wäre zwar noch in der Lage eine Projektion heraufzubeschwören und sie in seinen Träumen anzurufen, doch einen Körper konnten sie nur durch ihren Apostel erlangen. Bevor ich jedoch zu sehr in Grübelei verfallen konnte, wurde ich von der Göttin bereits wieder ins Hier und Jetzt zurück gerufen.

„Ich bin jedoch heute hier um meinen zukünftigen Apostel zu beschützen. Eines der Kinder in dieser Höhle trägt mein Zeichen und ist dazu bestimmt in naher Zukunft mein Apostel zu werden. Und als solcher steht er und all jene die ihn begleiten unter meinem Schutz und solange sie sich im Schrein meines Gemahls und ihres Vaters aufhalten, ist es euch nicht erlaubt Hand an sie zu legen.“

Noch immer lächelte die Göttin im Körper des Avian, doch liefen mir bei ihren Worten mehr und mehr Schweiß den Rücken hinunter, während meine Soldaten größtenteils vor Furcht oder Ehrfurcht erstarrt waren oder interessiert unser Gespräch beobachteten. Wegzurennen traute sich jedoch keiner von ihnen.

„Verzeiht uns bitte die Schändung des Schreins der Jagd, doch diese Gruppe hatte mehrere unserer Dörfer angegriffen und geplündert und uns dadurch gezwungen zu reagieren.“ versuchte ich die Situation sinnloserweise zu erklären. Was wollte ich denn bitteschön einem Gott erklären?

„Du musst dich und die Taten deines Volkes nicht erklären, ich bin mir bewusst wen die Schuld in dieser Angelegenheit gilt und ich versichere euch, dass die Verantwortliche Person entsprechend bestraft werden wird. Natürlich werde ich jedoch auch euer Volk entsprechend für seine Verluste entschädigen werden. Mein Gemahl, dem das Land auf dem ihr Lebt geweiht ist, versichert euch für das nächste volle Jahr seinen Segen, eine gute Jagd und Ernte des Waldes sowie ein gesundes Jahr für euer gesamtes Volk. Das soll euch als Entschädigung genießen. Und nun geht. Ich verspreche euch, dass meine Kinder ohne weiteren Schaden anzurichten in der nächsten Woche aus eurem Gebiet verschwunden sein werden. Um dies sicher zustellen werde ich den Besitzer dieses Körpers mit ihnen schicken.“

Erleichtert atmete ich aus, als die Göttin fertig war. Die Entschädigung war mehr als wir je verloren hatten und genug um mein Volk und meine Vorgesetzten zu Frieden zu stellen. Und wenn alles was ich dafür tun musste ein paar Werwölfe ziehen zu lassen, dann war die Entschädigung den Preis wahrlich wert.

„Im Namen meines Volkes akzeptiere ich freudigst den Segen unseres Schützers und versichere die sichere Abreise der Werwölfe.“

Mit einer letzten Verbeugung verabschiedete ich mich von der Göttin, bevor ich ihr meinen Schweißgetränkten Rücken zudrehte und so schnell wie die Höflichkeit erlaubte zum Fort zurück eilte. Ohne Anweisungen oder Zeichen folgten mir meine Truppen in absoluter Stille, nur unterbrochen vom Geklapper der Schwerter und Rüstungen. Beinahe tat mir ja der Schuldige unter den Werwölfen leid. Der Zorn der Götter war selten etwas angenehmes. Gleichzeitig jedoch wunderte ich mich über das Erscheinen der Göttin in einem Körper der offensichtlich kein Apostel war.

Von der Götterebene aus beobachtete ich über eine Art Bildschirm durch meine eigenen Augen wie die Elfen abzogen, während mir Gaia sanft durchs Haar streichelte und Nyravie sich fröhlich lachend an meinen Rücken lehnte und in meinen Flügeln einwickelte.

Während Luna durch meinen Körper hindurch mit den Elfen sprach und ich mich in der wohltuenden Aura Gaias und der erfrischenden Aura Nyravies befand, dachte ich an meine erste Begegnung mit Luna zurück.

Nachdem Luna eine überraschende Verbeugung vor mir vollführt hatte, richtete sie sich wieder auf und schenkte mir ein, typisch Göttisches, wunderschönes Lächeln.

„Wie du bereits von den Elfen gelernt hast, sind ihre Truppen heute Nacht unterwegs um eine Gruppe Werwölfe auszuschalten. Ich muss dich bitten mir für diese Nacht deinen Körper zu leihen um sie davon abzuhalten.“

„Äh, hä?“ Verwirrt schaute ich sie an. Es war nicht einfach schlafen zu gehen, nur um direkt danach umringt von 3 schönen Göttern aufzuwachen und dann gefragt zu werden ob man nicht bereit wäre seinen Körper zu verleihen.

Während ich noch versuchte den Zusammenhang zu erfassen und zu verstehen warum die Werwölfe die scheinbar die Aggresoren waren plötzlich gerettet werden sollten, legte mir Gaia beruhigend die Hand auf den Kopf und lies sie durch mein langes Haar gleiten. „Langsam Luna, ich glaube du musst dich schon ein bisschen besser erklären. Falls du es vergessen hast, Mirado ist neu in dieser Welt und dadurch mit der Geschichte nicht vertraut. Warum fängst du nicht einfach von vorne an, GANZ von vorne wohl bemerkt.“

„Ähm, in Ordnung.“ mit einem Seufzer und einem schiefen Blick auf ihre Mutter setzte sich Luna auf eine aus dem nichts erschiene Couch, während zwischen uns ein mit Gebäck und meinem neuen Lieblingswein bedeckter Tisch erschien. Gaia setzte sich hingegen auf einen am Tischende platzierten Sessel und nahm damit scheinbar die Rolle des Verhandlung Leitenden ein.

Im nächsten Moment wurde ich bereits von zwei sanften Händen an den Schultern zurück gezogen und landete auf meiner eigenen Couch. Bevor ich die Chance hatte irgendetwas zu sagen, saß Nyravie bereits neben mir und wickelte sich in meinen linken Flügel ein.

Ich war zwar kein unerfahrener Junge mehr, trotzdem konnte ich die röte dir mir bei einer derartigen Nähe ins Gesicht stieg nicht vermeiden. Luna hingegen schien die Handlungen ihrer Schwester komplett zu ignorieren, wohin gegen Gaia sie nur mit eine hochgezogenen Augenbraue ansah und sich kurz räusperte, sich dann jedoch scheinbar mit einem Seufzer dazu entschied es zu ignorieren.

„Um zum Thema zurückzukommen. Ich bin die Schutzgöttin der Werwölfe und zusammen mit Hircime (Sry Bethesda, hoffe das „m“ schützt mich vorm © ;) ), dem Gott der Jagd, auch ihrer aller Urahne. Im Gegensatz zu den Avian, wurden die Werwölfe nicht erschaffen, sondern geboren. Deswegen haben sie auch eine wesentlich engere Bindung zum Mond und der Wildnis, als die z.B. Avian mit dem Himmel und dem Wind.“

„Dann willst du sie also beschützen weil es deine Kinder sind?“ fragte ich sie nachdem sie eine kurze Pause machte und mich mit ihrem Blick fragte ob ich ihr noch folgte, was wahrlich keine leichte Aufgabe war mit einer Göttin neben einem die sich an mich lehnte und gerade mit den Federn meines Flügels spielte.

„Nein, es ist eine Regel der wir uns alle unterwarfen, dass wir nicht unnötig in die Kriege der Sterblichen eingreifen, solange es die Balance der Welt nicht unnötig gefährdet. Es ist jedoch etwas anderes wenn es um unseren Apostel geht. Du musst wissen, dass ein Gott mit seinem Apostel einen Teil seines Seins, oder in anderen Worten einen Teil seiner Seele teilt. Das erlaubt es uns durch den Körper unseres Apostels zu handeln. Gleichzeitig erlaubt es dem Apostel einen Teil unserer Macht zu benutzen. Das Problem dabei ist jedoch, dass ein Gott immer nur einen Apostel zugleich haben kann und nur über diesen einen Gestalt in der sterblichen Welt annehmen kann. Wenn wir versuchen einen anderen Körper zu besetzen werden wir entweder durch die fehlende Resonanz abgewiesen oder im schlimmsten Fall wird der Körper des sterblichen in einzigem Augenblick zu Asche verbrennen.“

„Moment! Was würde denn dann mit mir passieren?“

„Bist du etwa sterblich?“ fragte mich Gaia von ihrem Sessel aus amüsiert.

„Äh nein, ich schätze mal nicht. Also heißt das, dass ihr meinen Körper benutzen könnt oder wie?“

„Ganz genau, du bist eine Sonderheit in dieser Welt, eine Einheit jenseits aller Regeln und Normen und damit sbist du auch in der Lage Dinge zu tun, die ein normaler Sterblicher nicht tun kann. So wie z.B. deinen Körper einem Gott zur Verfügung zu stellen, natürlich nur mit deiner Zustimmung versteht sich. Da du jedoch kein echter Apostel bist, bekommst du dafür jedoch nicht im Ausgleich die Kräfte die ein normaler Apostel hat.“ erklärte mir Gaia.

„Deswegen bist du momentan auch der einzige der mir helfen kann. Nach dem Tag der Neugeburt dieser Welt habe ich lange nach einem geeignetem Apostel gesucht, bis ich mich für die Seele und die Zukunft dieses Kindes entschieden habe. Doch noch ist sie zu jung um meiner Kraft komplett stand zuhalten und da momentan keiner meiner Hohepriester in der Nähe ist, bleibst nur noch du als Kontaktmöglichkeit zur sterblichen Ebene. Deswegen bitte ich dich noch einmal.“ Nachdem sie aufgestanden war verbeugte sie sich einmal mehr vor mir. „Bitte leih mir deinen Körper für diese Nacht und führe meinen Apostel in Sicherheit.“

Ich war es nicht gewohnt das andere sich vor mir verbeugten und es war mich sichtlich unangenehm mir in der Situation eine Antwort überlegen zu müssen. Mit einem tiefem Seufzer atmete ich schließlich aus und schaute kurz in den kosmischen Himmel, bevor ich mich wieder der Mondgöttin zuwendete.

„Du musst dich nicht vor mir verbeugen. Sind wir nicht letztendlich alle Kinder von Gaia?“ fragte ich sie so locker wie ich konnte, in einem Versuch die Situation zu entspannen. Doch hätte ich nicht gedacht, was für eine Wirkung dieser Satz auf die anwesenden Götter haben würde.

Gaia warf mir ein strahlendes Lächeln zu das mein Herz in eine sanfte Umarmung zog, Nyravie zuckte kurz zusammen und zog mir dabei eine Feder aus dem Flügel, was ich nur Zähne knirschend ertragen konnte, wohin gegen mich Luna einen Moment lang verwirrt anstarrte. Schließlich nickte sie mir mit einem „Unn“ zu und setzte sich wieder hin.

„Dann kleiner Bruder frage ich dich nochmal, wärst du bereit mir zu helfen?“

„Mhh. Was das Ausleihen meines Körpers betrifft, damit habe ich kein Problem. Doch so gerne ich dir auch helfen würde deinen Apostel in Sicherheit zu bringen, so habe ich glaube ich nicht die Macht und die Fähigkeiten dazu.“

„Das ist kein Problem. Wie ich bereits sagte ist es uns in der Regel nicht erlaubt direkt in die menschliche Welt einzugreifen. Wenn es jedoch darum geht unseren Apostel zu schützen, so ist das bereits etwas anderes. Zumindest vor Monstern können wir dich auf deiner Reise also beschützen, so wie Gaia es auch bereits auf deinem Weg bis hier her getan hatte. Ich brauche dich jedoch als Führung und als meine Stimme unter den Werwölfen, solange bis sie unter Ihresgleichen wieder in Sicherheit sind.“

„Und du meinst sie werden auf mich hören? Ich habe wahrscheinlich nur ein hundertstel ihrer Kraft und mir fehlt es an Erfahrung mit dieser Welt.“ Unwohl kratzte ich mir am Kopf, ich hatte eigentlich nicht vor gehabt so schnell Verantwortung für andere „Menschen“ Leben zu übernehmen und ich war mir wahrlich unsicher, ob ich dazu geeignet war.

„Mach dir darum keine Sorgen. Mein Wort ist alles was es braucht und sie werden dir zu Füßen liegen. Und um ehrlich zu sein... ist deine Stärke im Vergleich zu ihnen noch wesentlich niedriger. Doch Macht kommt mit der Zeit und nicht mit dem Moment. Wenn du mächtig werden willst dann musst du die Nähe der Mächtigen suchen. Ich denke ihr könntet mehr von einander lernen als du vielleicht denkst.“

„Haahhh....“ mit einem lautem Stöhnen warf ich die Hände in die Luft und lehnte mich zurück in die weiche Couch. „Hahhh... In Ordnung. Ich werde mein bestes tun um dir zu helfen. Aber erwarte keine Wunder von mir, ICH bin hier der einzige der KEIN Gott ist.“

Während ich eine düstere Miene zog, verfielen die drei Göttinnen um mich herum in schallendes Gelächter.

„Wenn du nur wüsstest wie viele Bedingungen es gibt um ein Wunder wirken zu können.“ meinte Gaia.

„Wie auch immer, also was muss ich tun?“

„Ich möchte, dass du meinen Apostel zurück zu Ihresgleichen führst. In der Nähe ihrer alten Hauptstadt ist die momentan größte Gruppe der überlebenden Werwölfe. Wenn du sie dorthin führen könntest und dort für ihre Sicherheit sorgen könntest, wäre ich dir unendlich dankbar. Das Problem ist nur... dass ihre Hauptstadt momentan von einem Barbarenclan als Stützpunkt gegen ihren Rivalen benutzt wird. Im Gegensatz zu Monstern, lassen sich Menschen jedoch nicht so einfach von euch fernhalten.“

„Aha, dann muss ich also nur eine Gruppe Werwölfe durch ein mir unbekanntes und höchst wahrscheinlich feindliches Land schleusen, direkt unter die Nase eines Barbarenstammes der sie wahrscheinlich ehemals aus ihrer Heimat vertrieben hat und dann irgendwo in der Nähe eine Gruppe Werwölfe ausfindig machen und ihnen deinen Apostel bringen? Habe ich das soweit richtig verstanden?“ fragte ich kopfschüttelnd.

„Naja... ja.“ meinte Luna lächelnd. „Aber du musst die Werwölfe nicht suchen, ich werde dich zu ihnen führen und dafür sorgen, dass sie dich bereits erwarten werden.“

„Haahh... soll ich auch noch gleich die Stadt zurück erobern oder wie?“

„Mhh, das wäre glaube ich zu viel verlangt. Aber wenn du die Gelegenheit hast...“

Mit zusammen gekniffenen Augen schaute ich die Göttin vor mir an, nicht sicher ob sie es als Scherz meinte oder nicht. Auf ihrem Gesicht ließ sie sich jedenfalls nichts der artiges ablesen.

Nach ein paar Sekunden gab ich den Versuch das Gesicht meines Gegenübers zu lesen endgültig auf und wendete mich stattdessen wieder dem eigentlichem Thema zu. „Na dann... bringen wir es hinter uns, was muss ich tun damit du meinen Körper übernehmen kannst?“

„Mhh, nicht wirklich, alles was du tun musst, ist dich nicht vor mir zu verschließen.“

„Mehr nicht?“ fragte ich verwirrt, während Luna sich bereits über den Tisch lehnte und mir die Hand auf die Stirn legte.

„Mehr nicht.“ im nächsten Moment spürte ich eine unbeschreibliche Kraft in mich eindringen. Instinktiv schreckte ich davor zurück und verschloss mich davor. Nach kurzer Zeit jedoch merkte ich, wie die Macht vor meinen geistigen Toren mich nicht verbrannte, sondern stattdessen durch meinen Fleisch floss als wäre er nicht da und stattdessen meine Seele umspielte. Noch einen kurzen Moment zögernd, öffnete ich mich schließlich der Macht und im nächsten Moment fühlte ich wie die Verbindung zwischen Körper und Seele getrennt wurde und viel erschöpft in die Couch zurück.

Als ich die Augen wieder öffnete, war es als ob ich zwei Bilder zu gleich sah. Das eine war, wie mein Körper in dem Zelt langsam aufstand und sich umschaute. Das zweite war das Bild wie ich gerade in der Götterebene saß, zusammen mit zwei Göttinnen. Luna war scheinbar spurlos verschwunden.

Im nächsten Moment trennte sich jedoch das Bild meines Körpers von dem was meine Seele sah und manifestierte sich stattdessen vor mir in einer Art Bildschirm.

„Besser?“ fragte mich Gaia.

„Viel besser. Was passiert jetzt?“

„Wir schauen zu, was denn sonst?“ meinte Nyravie grinsend, während sie weiterhin mit meinem Flügel in ihren Händen spielte.

„Mhh, sag mal Nyravie, gibt es eigentlich einen Grund warum du die ganze Zeit mit meinem Flügel spielst?“ fragte ich sie mit einer hochgezogenen Augenbraue.

„Natürlich. Was meinst du warum ich den Avian derartige Flügel gegeben habe? Ich mag sie. Das ist der einzige Grund. Und deine ganz besonders.“

Mit einem Kopfschütteln gab ich es auf die Götter zu verstehen und schenkte mir stattdessen ein wenig Wein ein. Zum einem konnte ich mit ihnen freier reden als mit allen anderen die ich bisher getroffen hatte. Auf der anderen Seite jedoch konnte ich ihre Gedanken und Regeln zumeist nicht einmal ansatzweise nachvollziehen.

„Knuddelst du eigentlich von jedem Avian den Flügel?“ fragte ich, während Luna gerade in einem blendendem Licht aus dem Zelt verschwand und über dem Schlachtfeld wieder auftauchte.

„Wäre es dir etwas lieber ich würde dich direkt knuddeln?“ fragte mich Nyravie augenzwinkernd zurück.

„Weißt du was... vergiss es einfach.“ meinte ich, während ich einmal mehr rot anlief.

„Nein tut sie nicht.“ meinte Gaia grinsend. „Sie mag dich halt einfach. Wie fast alle Götter übrigens.“

Verwirrt schaute ich zwischen den zwei Göttinnen hin und her, während ich versuchte einen Grund zu finden, warum mich die Götter mögen sollten.

„Es ist ganz einfach. Zum einem bist du eine Art adoptierter Bruder und mit der Zeit wirst du bestimmt auch noch den Rest der „Familie“ kennen lernen. Und zum anderem sehen wir anders als du vielleicht denkst. Wenn wir jemanden ansehen, sehen wir als aller erstes seine Seele und deine Seele ist... interessant. Um genau zu sein ist sie absolut in der Wage. Was auch immer du mal gewesen warst. Jetzt bist du das Abbild dessen für das wir Götter stehen, ein Gleichgewicht der Kräfte. Weder gut noch böse, weder dunkel noch hell.“

Verwirrt kratzte ich mir am Kopf. Zum einem bestätigte es etwas das ich schon lange vermutete, die „Wiedergeburt“ hatte mich verändert. Äußerlich wie auch innerlich. Zum anderem jedoch jagte mir die Vorstellung einer derartigen Veränderung auch ein wenig Angst ein.

„Werde ich mich denn dann nicht selbst verlieren?“

„Zum Teil hast du das bereits. Doch wo du auf der einen Seite etwas verloren hast, hast du auf der anderen etwas gewonnen. Das heißt es im Gleichgewicht zu sein.“

„Ah, wie auch immer, ich bin was auch immer ich bin.“ meinte ich lachend. „Wie lange werde ich eigentlich noch hier sein? Ich meine bis Luna fertig.“

„Und genau das ist es was dich interessant macht.“ meinte Nyravie.

„Ich schätze mal eine Weile wird es noch dauern. Aber wenn du willst kannst du auch jederzeit ohne unsere Hilfe hier her zurück kommen. Du hast das selbe Recht wie alle meine direkten Kinder darauf.“

„Oh? Wie?“

„Wie du bereits richtig geraten hast, ist das eine andere Ebene als die der sterblichen. Der Bergriff „Götterebene“ passt also ganz gut. Folglich können Wesen die keine Götter sind oder nicht von uns hier her geholt wurden diese Ebene nicht betreten. Da du jedoch keiner der Sterblichen bist, wenn auch kein Gott, kannst du diese Ebene trotzdem betreten. Alles was du dazu tun musst ist es zu wollen. Am Anfang würde ich dazu Meditation oder Schlaf empfehlen. Wenn du den Dreh erstmals raus hast wirst du jedoch in der Lage sein hier von einem Moment zum anderem herzukommen.“

„Das ist gut zu Wissen.“ meinte ich.

„Gut, dann gibt es jedoch noch etwas das ich dich fragen muss.“ Im nächsten Moment verschwand das Lächeln von Gaias Gesicht und auch Nyravies sonst frohe Stimmung wurde augenblicklich ernst, während sie ihrer Mutter einen durchdringenden Blick zuwarf.

„Ok... jetzt bin ich nervös.“ meinte ich nervös, während mir die Situation unangenehm in die seelischen Knochen kroch.

„Möchtest du zu unserem Wächter der Balance werden?“ fragte mich Gaia mit ernster Mine frei heraus.

Fangen wir mal an... man, ich weiß jetzt schon, dass wird mal wieder ein viel zu langer Schlusstext.

1. Ich habe einen gewaltigen Fehler in der Story entdeckt. Die Level die ich den anfänglichen Kapiteln genannt hatte KÖNNEN nicht stimmen. Ein erwachsener Mensch wird mindestens Stufe 10 sein, es geht gar nicht anders. Immerhin bekommt man Level mit steigendem Training. In einer Welt die gefüllt mit Monstern und verschiedenen miteinander im Krieg liegenden Rassen ist, MUSS man irgendeine Art von Training haben. Das wirft natürlich das Problem auf, dass Mirado seine Gegner nie im Leben hätte töten können. Er hatte zu dem Zeitpunkt immerhin kein Training.

2. Kann mir jemand einen Link zu einem gutem Namensgenerator schicken? Namen sind eindeutig meine Schwäche :/ Ich bekomme es ja noch nicht mal hin mir die Namen aller Klassenkameraden nach 3 Jahren zu merken, wie soll ich mich dann an ein paar Namen erinnern oder ein paar ausdenken wenn ich sie gerade in der Story brauche?

3. Könnt ihr mir vielleicht eine Rückmeldung über die (mögliche) Entwicklung meines Schreibstils geben? Ich habe dieses Chapter mehr oder weniger zweimal geschrieben.(2 ½ mal mit meiner Unvorsichtigkeit eingerechnet) Erst einmal so und dann nahe zu jeden Paragraph noch einmal, während ich ihn auf Fehler durchsucht habe und die Formulierung ein wenig geändert hatte. Zahlt es sich aus oder kann ich mir die Arbeit in Zukunft sparen?

4. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse über die letzten zwei abrupten Enden... wenn doch, naja, auch egal... Der Sinn hinter dem heutigem Titel wird jedoch erst in der Zukunft erklärt. Also nicht wundern deswegen.

5. Da es mehr Leute für eine Romance gab als dagegen, habe ich mich dazu entschieden die Version mit der Romance zu benutzen, zu eurer Information, dass ist die längere Version. Ob ich jedoch das allzeit bekannte und beliebte Haremthema dazunehmen soll weiß ich noch nicht. Wenn ja beschränke ich es jedoch auf 2-3. Wohl eher aber nicht.

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