《Avian | Krieg der Welten (German!!!)》Vom Regen in die Traufe...

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So bin wieder da. Habe mehrere Ankündigungen, die lange und unwichtige ist am Ende. Was mich jedoch mehr interessiert gerade ist: Wollt ihr eine Fortsetzung von „Auf der Seite der Nacht?“ Es würde den Release von Avian nicht im geringsten Beeinflussen, immerhin schreibe ich eh nur wann ich will. Für diejenigen die es noch nicht gelesen haben, tut es ruhig... oder lasst es bleiben. Mir soll es egal sein. Wäre ich an hohen Leserzahlen interessiert würde ich Avian wie auch „Auf der Seite der Nacht“ in Englisch & Deutsch schreiben. Wenn ihr daran Interesse habt könnte ich das letzte Chapter in Deutsch direkt hochladen und dann vielleicht alle Woche bis alle zwei Wochen (alle Angaben ohne Gewähr) ein weiteres Chapter. Wobei ich jetzt erstmal Ferien habe und damit Langeweile und damit die Geschwindigkeit für die nächsten zwei Wochen für alles gewaltig nach oben steigt ;)

Ach und... wie (fast) immer nahezu nicht korrektur gelesen. Die letzten Tausendwörter habe ich auch grade erst in der letzten halben Stunde geschrieben, also gibt es da vielleicht einen Unterschied zum vorherigen Text (also schreibstil mäßig, vielleicht fällt das aber auch nur mir als Author auf.)

UND (fast vergessen^^) seht ihr das "Author" Schild unter meinem Namen auch??? Neulich war da ein Stern von dem ich nicht wusste wo der herkam, jetzt steht da dieses Schild und ich weiß immer noch nicht wo es herkommt :D (vielleicht kann mir jemand das Mysterium ja erklären)

So... das wars (schon) (fürs erste).

Nachdem ich das offene Feld und die große Menge der Spieler und Sklavenhändler hinter mir gelassen hatte, landete ich auf einer kleinen Lichtung im Wald. Mir taten die Flügel weh und nahezu jeder andere Muskel der irgendwie zum Fliegen benutzt wurde. Schnell nahm ich mir eine der zwei Weinflaschen aus der Tasche und trank ein paar Schluck, während ich mich ein wenig auf dem Stein ausruhte.

Die Rast brauchte ich um mich ein wenig zu erholen und den Wein um den vorhandenen und kommenden Schmerz zu dämmen. Da er nur einen kleinen Einfluss auf meine Wahrnehmung und mein Gleichgewichtssinn hatte, war der Wein die perfekte Wahl dafür.

Nach nur einer kurzen Rast hörte ich jedoch laute Stimmen durch den Wald schallen und beschloss, dass mir zwei Minuten Rast genügen müssten, bevor ich mich erneut in die Luft erhob. Noch war der Buff der Göttin, welcher auch immer, aktiv und half mir. Ich war mir jedoch nicht sicher wie lange das noch anhalten würde. Wenn die Regeln der Götter wirklich so einschränken waren, so würde der Buff wahrscheinlich aufhören sobald er die 10km Grenze um die Stadt überschritt oder außerhalb der Reichweite der Sklavenfänger war.

Eigentlich genoss ich das Fliegen, selbst aller Anstrengung und Schmerzen zutrotz konnte mir sogar das harte Training von Antaeus diesen Spaß nicht nehmen. Diesmal jedoch kam mir meine Freiheit in der Luft berdrohlich vor. Ich konnte nicht hoch genug fliegen um von unten nicht mehr sichtbar zu sein, ohne meine Ausdauer zu erschöpfen und anschließend abzustürzen. Es blieb mir also nur in gut 100m Höhe über den Boden zu fliegen. Weit abseits der Reichweite der meisten Zauber und Waffen, jedoch immer noch gut sichtbar.

Ich versuchte nicht die Zeit und meine Schmerzen zu beachten und konzentrierte mich stattdessen auf meine Umgebung. Ohne Fizzle der mir den Rücken deckte fühlte ich mich einfach nur zu hilflos. Irgendwann spürte ich wie der Buff der Quest zu Ende ging. Ohne es mir durchzulesen winkte ich das Fenster mit der Level up und dem Questende aus dem Blickfeld.

Nachdem der Buff weg war wurde es nur noch anstrengender. Doch während meine Flügel bereits schmerzten, war der Wald unter mir ein einziges dichtes Blätterdach und bot mir keine Möglichkeit zu landen und eine kleine Pause einzulegen. Der Wein half, war jedoch nicht perfekt. Nach gefühlten 15 Minuten nachdem ich von der Lichtung aufgebrochen war, wurde jeder Schlag meiner Flügel zur Qual, das Ausbalancieren mit meinem Schwanz kantig und ich verlor bedächtig an Höhe. Zu meinem Glück jedoch war das Ende des Waldes in Sicht und ich konnte wieder Felder und weiter hinten ein Dorf entdecken.

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Mit der letzten Kraft nachdem ich schon keine mehr hatte, erreichte ich das Feld und führte meine erste Bruchlandung seit langem aus. Entkräftet brach ich nach kurzem rutschen auf dem Bauch zusammen. Mein Körper schien Essen schnell in Energie umzuwandeln und so spürte ich dank der Anstrengung bereits kurz nach dem Frühstück einen bohrenden Hunger. Ohne mir viel Zeit zu nehmen packte ich etwas Trockenfleisch und die angefangene Flasche Wein aus. Ein paar Bauern einige Felder weiter schauten mich der weilen verwirrt an, bevor sie sich umdrehten und ins Dorf zurück rannten. Wahrscheinlich waren auch hier Sklavenfänger stationiert, nur für den Fall, dass ich hier vorbeikäme und wenn es nur war um die Hauptstreitmacht zu informieren.

Lächelnd dachte ich an die Sklavenfänger in der Stadt, die sich momentan wohl eher hinter der nächstbesten Ecke versteckten und sich ihre Kleider vom Leib rissen, als daran dachten mich zu verfolgen. Die Erfahrung die ein Spieler durch die Quest bekommen konnte war immerhin mehr Wert als mehrere Tage lang in der Stadt zu arbeiten und stundenlanges Farmen in der Gruppe. Ihr... Enthusiasmus war also mehr als nur Furchterregend, zumal die Erfahrung für das Töten des Gegners ja dann noch draufkam, wenn auch aufgeteilt unter hunderten anderen Spielern.

Nachdem ich etwas gegessen und getrunken hatte, ignorierte ich das Schreien meiner Flügel und hob einmal mehr ab in die Luft. Bis zum Mittag flog ich nahezu komplett durch, nur unterbrochen von kleinen Pausen und jedes Mal, zwang ich mich nach zu wenig Rast erneut weit hinter mein Limit. Einmal sah ich am Horizont die schattenhafte Figur eines Wyvern fliegen, weshalb ich direkt in das nächstbeste Wäldchen hinein krachte und wartete bis er wieder außer Sicht war. Ansonsten kam ich jedoch gut voran und wurde bis zum Mittag nicht aufgehalten, wo zwischen ein paar Obstbäumen auf einem leeren Feld landete und erschöpft zusammen brach.

Ohne einen Gedanken an den unbequemen Boden oder die Erde in meinem Gesicht zu verschwenden, schloss ich die Augen und schlief ein. Es war ein traumloser, friedlicher und tiefer Schlaf. Er war noch nicht sicher aber das schlimmste war vorbei. Die nächste Gefahr wäre erst am Wald, seien es die auflauernden Sklavenfänger oder die Gefahren darin.

Als ich wieder aufwachte war es dunkel. Meine Glieder taten mir noch immer weh und zusätzlich kam der Schmerz einer unbequemen Lage. Verwundert stellte ich fest, dass ich offensichtlich unterwegs mein Schwert irgendwo verloren hatte, was so gesehen gut war, immerhin war ich dadurch nicht auch noch darauf geschlafen.

Im großem und ganzen fühlte ich mich jedoch git genug meine Reise fortzuführen. Dank meiner Nachtsicht war es kein Problem auch um dunkeln zu navigieren und allen möglichen Verfolgern würde ich es wesentlich schwerer machen mich zu finden wenn ich des Nachts reise.

Nachdem ich ein kleines kaltes Mahl zu mir genommen hatte, ging ich dazu über meine Umgebung genauer zu beobachten. Ich war in einem kleinem Obsthain und etwa 1km weit entfernt sah ich ein paar kleine Hütten stehen in denen Teilweise noch Licht brannte. Ansonsten jedoch war in meiner Nähe nur noch mehr Felder und ein kleiner Weg.

Keiner direkten Gefahr ausgesetzt schaute ich mir zuerst meine Statuswerte an.

Statuswerte MiradoRasse:AvianTitel:Champion von GaiaKlasse:Verfluchter MagierLevel:3Erfahrung:270/690Leben:84Mana:185Stärke:10Agilität:21Vitalität:10Intelligenz:17Weisheit:10Ausdauer:20Robustheit:2Freie Statuspunkte:5Manaregeneration:6,48 die MinuteLebensregeneration:2,27 die MinuteRüstung:18

Wie bereits beim vorherigen lvl up, erhöhte ich Intelligenz und Agilität um jeweils 2 Punkte und Ausdauer um 1. Damit kam ich auf 207 Mana und eine Manaregeneration von 7,25 die Minute, was es mir ermöglichen sollte in einem Luftkampf mehr Zauber zu benutzen.

Nachdem das aus der Welt geschafft war, beschwor ich zuerst mein Schwert neu, was jedoch keinen Schadensupgrade durch das lvl up bekam. Trotzdem zufrieden mit seiner Schärfe packte ich es dort hin wo es hingehörte, an meinen Gürtel, bevor ich dazu überging Fizzle zu beschwören.

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Wie immer wurde seine Beschwörung von einem roten Leuchten begleitet, bis die Funken sich zu seiner Form zusammensetzen und er vor mir stand.

„Geht's dir gut?“ fragte ich ihn kurz. Ich war ihm dankbar, doch ich hatte bereits gelernt, dass es ihm lieber war wenn ich mich nicht alzu viel um ihn kümmerte. Deshalb beschränkte ich mich nur auf diese eine kleine Frage, die jedoch sogleich auch meine Dankbarkeit und meine Sorge um ihn vermitteln sollte.

´Ja Meister, nach jedem Tot werde ich durch einen Strudel in die Dämonenwelt zurückgesaugt, wo ich jedoch auf Grund unserer Bindung nicht ankomme und stattdessen sicher im nichts verweile, bis du mich wieder benötigst.`

„Ah, das hört sich ja langweilig an. Ich hoffe du bist bereit weiterzufliegen. Wir brechen nämlich bereits auf.“ mit einem einfachem Nicken und dem ausbreiten seiner Flügel symbolisierte er mir seine Bereitschaft, woraufhin auch ich meine wesentlich größeren Flügel ausbreitete und mich unter dem Donnern meiner Schwingen in die Luft erhob.

Die nächsten drei Tage waren eintönig und langweilig. Wir sprachen nicht viel mit einander und hatten auch nur wenig Augen für die Schönheit des Meeres an dem wir entlang flogen, oder die idyllische Landschaft über die wir hinweg brausten. Stattdessen schauten wir stets an den Horizont um Ausschau nach Wyvern zu halten und nicht selten mussten wir eine Notlandung hinter der nächstbesten Deckung machen, oder warfen uns einfach nur so flach aufs Feld, um ja nicht gesehen zu werden. Irgendwann verstand ich zwar, dass die meisten davon nur Patrollien von Soldaten des Landes waren, jedoch war ich nicht bereit diesbezüglich ein Risiko einzugehen. Dörfer und Städte überflogen wir stets im großem Bogen und kamen in nicht viel mehr Kontakt als mit ein paar Vögeln und anderen Tieren bei unserer Rast am Tage, von denen ein paar auf unserer Speisekarte landeten. Zumeist suchten wir uns dafür ein kleines Wäldchen heraus. Nur am zweiten Tag hatten wir Glück und fanden eine verlassene Hütte.

Während der Nacht landeten wir alle paar Minuten um ein wenig Rast zu nehmen. Doch trotz der Tatsache, dass ich mich regelmäßig überanstrengte, bekam ich nahezu keine weiteren Statuspunkte in Ausdauer, um genau zu sein sogar nur einen. Nachdem ich die Basics gelernt hatte schien mein Körper nur noch SEHR langsam von alleine weiterzuwachsen. Sogar noch langsamer als mein alter Menschenkörper. Meiner Vermutung nach lag es daran, dass die Lebewesen in dieser Welt über Level stärker wurden und nicht so sehr über körperliches Training. Letzteres wurde nur benötigt um seine Fähigkeiten maximal nutzen zu können.

In diesen drei Tagen hatten wir gut 2/3 unseres Weges gepackt, als wir nach einer kurzen Rast uns erneut in die Luft begaben. Vielleicht wurden wir unvorsichtig oder waren einfach nur erschöpft. Es war bereits nach Mitternacht und so hatten wir bereits einiges an Wegstrecke zurückgelegt. Plötzlich jedoch hörte ich das vertraute heftige Schlagen von Wyvern Flügeln, verbunden mit dem Pfeifen das entstand wenn diese in den Sturzflug gingen. Im nächsten Moment hörte ich Fizzle schreien und tauchte mit einer Schraube nach unten hin zur Seite weg. Es war der wohl größte Wyvern den ich bisher gesehen hatte und sein Flug wies eine eindeutige Eleganz auf von der alle vorherigen nur träumen konnten.

Aus den Augenwinkeln sah ich wie Fizzle auf den Reiter zustürmte und ihn mit Klauen und Feuerbällen bearbeitete, jedoch all seine Angriffe von der Rüstung des Reiters einfach absorbiert wurden oder abprallten. Mit einem einzigen Schlag der gepanzerten Faust sendete der Reiter Fizzle zu Boden, bevor er gekonnt seinen Wyvern wieder unter Kontrolle brachte und ihn in einem Looping vor mich brachte und auf mich zuflog.

Seine Kontrolle über sein Reittier war um längen besser als die der Sklavenhändler und über seinem Kopf konnte ich das Level 310 erkennen. Der Wyvern war mir Level 240 ein wenig schwächer, jedoch eindeutig auf seinen Reiter eingespielt. Die Uniform und die Rüstung des Reiters ließen jedoch mehr auf einen Soldaten als auf einen Reiter schließen.

„Stopp! Ich ergebe mich!“ rief ich laut, während ich einem weiterem Angriff des Wyvern auswich, nur damit dieser mich im vorbeifliegen mit seinem Schwanz erwischte und betäubt zu Boden krachen ließ, wo ich halb betäubt liegen blieb.

„Stop, ruhig mein lieber!“ hörte ich eine tiefe Stimme über mir, bevor der Wyvern neben mir landete und schwere Stiefel auf mich zuliefen. Mit Schrecken hörte ich wie ein Schwert aus der Scheide gezogen wurde und versuchte krampfhaft mich aufzurichten. Ich mag zwar vielleicht unsterblich sein, doch ich konnte mir das sterben nicht anders als schmerzvoll vorstellen. Außerdem würde ich wahrscheinlich zurück in Gregora auftauchen, schwächer als je zuvor.

Bis der Reiter jedoch vor mir stand hatte ich es gerade einmal geschafft mich hinzusetzen. Mein Leben im rotem Bereich und mein Flügel noch am wieder zurecht biegen, wodurch ich auch keine Leben regenerierte. Vor mir stand ein Turm aus Stahl. Ein Bastard Schwert in der rechten Hand, kleine Blitze in der linken und komplett in eine dicke Ritterrüstung gekleidet mit einem roten Umhang, auf dem in einem goldenem Kreis ein ebenso goldener Drache abgebildet war, mit funkelnden grünen Augen aus Kristall. Hinter seinem Rücken konnte ich die Spitze einer schweren Armbrust ausmachen. Sein Gesicht jedoch konnte ich unter dem Helm mit dem kleinem T-Schlitz nicht erkennen.

„Wer oder was bist du?“ fragte mich die Stimme die ich gerade eben schon gehört hatte aus dem Helm heraus.

Unter Schmerzen stand ich auf, die Hände weit weg von meinem Schwert und ihm zugewendet, um ja keine Bedrohung darzustellen.

„Mein Name ist Mirado Zauberklinge. Ich bin ein Avian und auf der Durchreise von Gregora zum dunklen Wald.“ erklärte ich ihm wahrheitsgemäß, während ich zugleich weiteres Flügelschlagen wahrnahm und aus den Augenwinkeln weitere Wyvern mit Reitern heran flogen sah, die sich innerhalb kürzester Zeit nach und nach um mich herum verteilten. Sie alle trugen die selbe Uniform, ich hatte zwar bisher keinen Wyvern reitenden Soldaten aus der Nähe gesehen, war mir jedoch ziemlich sicher, dass diese Ausrüstung ein paar Klassen über der eines normalen Soldaten lag.

Misstrauisch schaute mich der Soldat vor mir an, ohne einen Blick auf die Neuankömmlinge zu werfen. Wie konnte ich nur so viele übersehen? Waren sie wirklich so hoch geflogen?

„Avian? Nie gehört. Aber zumindest scheinst du keiner dieser verfluchten Harpyien zu sein. Trotzdem bist du verdächtig. Warum sonst solltest du mitten in der Nacht auf dem Weg zum dunklen Wald sein? Nur Verrückte, Lebensmüde oder Leute die etwas zu verbergen haben gehen dorthin. Verrückt scheinst du nicht zu sein, Lebensmüde bist du deiner Einstellung nach auch nicht. Bleibt also nur noch eins. Mit deinen läppischen Stufe 3 würdest du dort keine 10 Minuten überleben.“ folgerte der Soldat.

Fieberhaft überlegte ich wie ich aus dieser Situation entkommen sollte. Wenn sie mich irgendwohin schleppten war die Chance, dass ich meiner Freiheit fürs nächste Lebewohl sagen konnte nahezu sicher. Der Soldat vor mir hatte mich jedoch noch nicht getötet und noch nicht gefangen genommen, was ich fürs erste als gutes Zeichen wertete. Außerdem schien er die Fähigkeit zuhaben das Level anderer Leute zu sehen, was zwar für Abenteurer Standard war, für Einwohner jedoch eine seltene Fertigkeit der Stärkeren. Da mir fürs erste nichts besseres einfiel, versuchte ich es einfach mal mit der Wahrheit.

„Ich bin weder Verrückt noch Lebensmüde, da haben sie recht. Sie haben vielleicht bereits von den Abenteurern gehört die seit ein paar Tagen in dieser Welt anzutreffen sind? Ich bin etwas ähnliches. Ich bin ein Wanderer, der einzige meiner Art und momentan auf der Flucht vor Sklavenfängern die mich in Gregora gefangen nehmen wollten. Das Meer wurde mir von ihnen versperrt und so blieb der einzige Fluchtweg nach Osten hin zum Wald. Ich versichere euch, ich habe keine schlechten Absichten. Dies schwöre ich auf meine Göttinnen Gaia und Nyravie.“ Gespannt beobachtete ich den Soldaten, der wiederum mich durch seinen Helm hindurch zu beobachten schien.

„LAURIS!“ schrie er nach ein paar Sekunden, woraufhin ein fast genauso gerüsteter Mann von seinem Wyvern abstieg und zu uns heran kam. Statt der Armbrust hatte er jedoch einen Magierstab auf dem Rücken gebunden.

„Sag, sagt er die Wahrheit?“ fragte er ihn.

„So weit ich feststellen kann ja. Oder zumindest hat mein Prüfzauber keine Lügen gefunden. Es stimmt auch, dass er von zwei Göttern gesegnet ist. Von der Schöpfermutter und von Nyravie.“ erklärte der etwas kleinere Mann gelassen, während er scheinbar interessiert meine Flügel beobachtete, die ich hinter mir langsam hin und her bewegte, um den Schmerz vom Sturz entgegen zu wirken.

„Ich habe von Wesen wie ihm einst gelesen. Sie leben auf fliegenden Inseln weit weg von hier und ihre Luftkampffähigkeiten sind legendär.“ erklärte er, als der Soldat vor mir ebenfalls den Blick über meine Schulter hinweg auf die Flügel richtete.

„Ich verstehe.“ meinte der erste Soldat ein wenig spöttisch. „Es tut mir Leid, dass wir dich auf deiner Reise aufgehalten haben. Wohin du gehst ist nicht unsere Sache und woher du kommst interessiert mich noch weniger. Solange du den hier lebenden Menschen keinen Schaden zufügst werde ich dich ignorieren. Sei jedoch gewarnt. Ein paar Kilometer südlich von hier ist ein Gebirge in dem ein Clan Harpyien heimig ist. Seid ein paar Wochen jedoch gehen sie regelmäßig auf Beutezüge in der Umgebung und haben bereits zahlreiche Dörfer zerstört und Bauern getötet. Du wirst also zum einem mehr Patrouillen meiner Kameraden finden, als auch möglicherweise in einen Harpyien Schwarm hineinfliegen. Mit beiden Parteien würde ich an deiner Stelle Kontakt vermeiden.“ erklärte mir der Soldat vor mir, offensichtlich tat es ihm jedoch nicht Leid, dass er mir mehrere Knochen gebrochen hatte und ich ein paar Meter über den Dreck gerutscht war. Kein Wunder, wenn man bedachte wie schnell hier so etwas heilte.

Erleichtert atmete ich aus. Diesmal war ich scheinbar gut weggekommen, wollte mein Glück jedoch nicht weiter provozieren. Wer weiß denn immerhin schon was sie zu Fizzle zu sagen hatten. Zum Glück schien sich dieser nach seinem Absturz intelligenter Weise versteckt zu haben. „Kein Problem, vielen Dank für euren Rat. Wenn es euch nichts ausmacht werde ich meine Reise dann fortsetzen.“

„Tu das. Los Aufsatteln! Wir haben noch ein gutes Stück vor uns.“ Nachdem der Soldat vor mir sich scheinbar versichert hatte, dass ich keine weitere Gefahr für ihn darstellte, rief er seinen Männern (und Frauen) ein paar Befehle zu, woraufhin sie aufsattelten und im nächsten Moment bereits unter heftigen Windstößen zurück im Himmel verschwanden.

Beeindruckt von der Eleganz der Tiere, sah ich jetzt aber auch, warum ich die Wyvern vorher nicht von unten gesehen hatte. Die Tiere waren am Bauch, dem scheinbar einzig verwundbarem Teil, von einer schwarzen Rüstung gepanzert, die ihre ansonsten grünlich bis grau schimmernden Schuppen im Nachthimmel nahezu unsichtbar machten.

Nachdem die Reiter weg waren, kam kurz darauf ein wenig verwirrter Fizzle aus einem nahem Busch gekrochen. Scheinbar war er dorthin abgestürzt und nachdem er bemerkte, dass ich ohne ihn bessere Chancen hatte dort erstmals liegen geblieben. Warum die Reiter jedoch nicht nach ihm gefragt hatten war mir immer noch ein Rätsel. Stumm dankte ich den Göttern dafür, bevor ich mir den Dreck abklopfte und mich erneut in den Himmel erhob.

Nachdem letztem Zwischenfall wurde ich noch vorsichtiger, wir flogen von nun an höher und kamen damit langsamer voran, da wir nach jeder Rast erst wieder Höhe aufbauen mussten und es uns mehr erschöpfte. Dafür jedoch sahen wir von unten nur noch wie zwei seltsame Vögel aus.

Am 5. Tag begann das Wetter jedoch schlechter zu werden. Schon am Tag über kam starker Wind vom Meer aus auf und bis zur Nacht hatte es sich in einen tosendem Sturm verwandelt, der mir bereits nach der ersten Bruchlandung zu verstehen gab, dass es für diese Nacht kein Weiterkommen gab.

Um den Elementen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein, suchten wir uns zwischen den paar Bäumen in denen wir den Tag verbracht hatten eine dicht bewachsene Stelle und mit einem gemeinsamen Kraftakt (und unter Aktivierung meins Zaubers Stärke der Dämonen) packten wir es letztendlich eine Lederplane an die Bäume zu binden und uns so zumindest einen annähernden Wind und Regenschutz zu bauen. Gerade noch rechtzeitig wie sich herausstellte, als kurz danach der ohne hin schon schwarze Himmel seine Pforten öffnete und unter Blitzen und Donner ein Regenschauer wie ich ihn noch nie zuvor erlebt hatte hervorbrach. Durch alle Lücken und selbst unter der Plane hindurch spritzte das Wasser und der Wind zerrte an dem Leder, dass ich befürchtete es würde jeden Moment reißen.

Der Sturm dauerte die ganze Nacht und den halben nächsten Tag an. Als er endlich aufhörte und ich herauskam um die Schäden zu begutachten, sah ich, dass nur wenige Meter neben uns ein Baum umgekippt war und uns nur um Haaresbreite verfehlt hatte. In dem tosen des Sturmes hatten wir es nicht einmal bemerkt und so dankte ich einmal mehr den Göttern die über mich zu wachen schienen.

Als es endlich Nacht wurde, erhob ich mich einmal mehr in die Lüfte. Wer weiß denn immerhin schon ob meine Verfolger auch im Sturm gefangen waren, oder ob sie mir nicht langsam näher kamen. Vielleicht hatten sie die Verfolgung auch schon aufgegeben. Wenn ich jedoch daran dachte wie viele mir in Gregora aufgelauert hatten, musste eine menge Geld dahinter stecken und wahrscheinlich wurde all das von einem Individuum oder einer Gruppe aus den Schatten heraus gelenkt.

Die Reise über das Trümmerfeld das der Sturm hinterlassen hatte war bedrückend. Einmal flogen wir über ein Dorf direkt an der Küste. Außer einem einzigem aus Stein gebautem Haus, stand unter uns kein einziges Gebäude mehr. Ein andermal kamen wir über einen Streifen der Zerstörung, der nur von einem Tornado kommen konnte. Mit etwas Ironie dachte ich daran, wie sich momentan all die Spieler freuen mussten, über all die neuen Quests die eine derartige kleine Katastrophe mit sich bringen musste.

Zwei Tage später, nachdem wir das verwüstete Gebiet bereits lange hinter uns gelassen hatten, sahen wir am Horizont endlich eine einzige schwarze Linie, die die vorherige Farm Landschaft mir nur vereinzelten Baumgruppen, entschieden von dem nun beginnendem Wald trennte. Vom Meer aus bis weit hinter den Horizont erstreckte sich diese Grenze aus großen Tannen. Nach einer mehr oder weniger ruhigen Reise hatten wir endlich unser Ziel erreicht.

Den dunklen Wald.

Bis zum Ende der Nacht erreichten wir gerade so die Baumgrenze und nachdem wir ein paar Meter hineingegangen waren und von außen nicht länger Sichtbar, schlugen wir das Zelt auf und schliefen erst einmal ein paar Stunden um uns von der Reise bis jetzt zu erholen.

Ungefähr gegen Mittag wachte ich erneut auf und betrachtete zum ersten Mal bei Tagesschein den Wald, durch den ich für wohl unbekannte Zeit reisen würde. Das erste was einem auffiel war die Dunkelheit. Wie es sein Name vermuten ließ, herrschte hier eine Art Dauerdämmerung während dem Tag und wahrscheinlich absolute Finsternis in der Nacht. Selbst mit meiner Nachtsicht hatte ich mir bei den wenigen Metern in den Wald hinein mehrfach den Füße in Wurzeln verknotet oder meinen Kopf fast gegen einen tiefen Ast gehauen.

Ich hatte noch nicht allzu viel darüber nachgedacht, was ich machen sollte sobald ich im Wald ankam. Um ehrlich zu sein hatte ich auch nicht damit gerechnet, keinem einzigen Sklavenfänger unterwegs zu begegnen. Nachdem ich also einen auf die schnelle improvisierten Plan erstellt hatte teilte ich diesen Fizzle mit.

„Fizzle, ab jetzt reisen wir am Tag. Du gehst voraus und klärst die Gegend auf. Ich rechne mal damit Kreaturen weit über unserem Level zu finden. Wahrscheinlich sogar über dem 100er Bereich. Wenn du etwas starkes siehst, renn weg, wenn du es nicht loswirst dann lock es weg und ich werde dich einfach erneut beschwören sobald ihr weit genug weg seid. Wenn es etwas schwaches ist oder etwas zu essen, dann sag mir Bescheid und wir nehmen es zusammen in die Zange.“

´Jawohl Meister. Bis zu wie vielen Leveln über unseren soll ich zum jagen suchen?`

„Mhh, ich würde mal sagen bis zu Stufe 8-10 sollte machbar sein. Immerhin kannst du dich selbst mit diesen Bäumen noch in der Luft bewegen. Wenn wir das ausnutzen, sollten wir in der Lage sein etwas stärkere Beute zu erledigen.“

Die Reise durch den Wald gestaltete sich die ersten paar Stunden lang... langweilig. Ohne das Gefühl der Freiheit das ich stets beim Fliegen genoss, war das Reisen eintönig und stumpf. Jedoch fanden wir bis zum Abend hin keine Lichtung die mir erlauben würde zu fliegen und dem Nadeldach zu entkommen. Zumal ich mir dann Sorgen über einen Landepunkt machen müsste.

Stattdessen fand Fizzle jedoch mehrere Monster. Einmal fand er ein Rudel Wölfe mit einem Durchschnittslevel von 130, ein andermal fand er eine Tiger ähnliche Raubkatze mit einem Level von 180 und selbst ein Hase den er fand, war fast ein Meter groß, hatte ein Horn auf der Stirn und war Level 70. Erst am Abend fanden wir mehr durch Zufall als sonst irgendetwas den Bau eines solchen Hasen. Es war ein großes Loch unter einer umgestürzten Baumwurzel, das mit Zweigen und Blättern getarnt war. Wäre der Hase nicht gerade indem Moment herein gehoppelt als Fizzle darüber flog, wären wir einfach daran vorbeigelaufen.

Ich hatte jedoch kein Interesse daran die Babys oder Jungtiere zu töten während die Mutter nicht da war, also zogen wir noch etwas Weiter, bevor ich Fizzle mit einem Seil hoch zwischen zwei grade Bäume schickte und er mir dort eine Hängematte baute, in der ich die Nacht verbrachte.

Auch der nächste Tag war nicht besonders spannend. Fizzle machte den Großteil der Arbeit für mich und so blieb mir nichts anderes als gelegentlich mal einem Monster auszuweichen und ansonsten das zu trainieren, was auch während der Bewegung ging.

Zuerst begann ich damit das Zielen mit meinem dunklen Pfeil zu verbessern. Momentan war ich nur in der Lage ihn in einer geraden Linie aber zielgenau nach vorne zu schießen. Was ich also versuchte, war es den Pfeil in einer Kurve oder einem ganz bestimmten Pfad fliegen zu lassen. Nachdem ich ungefähr 3x meinen Manavorrat geleert hatte zeigten sich auch endlich Anzeichen für einen kleinen Erfolg, dafür nahm die Zielgenauigkeit proportional mit der Veränderung der Flugkurve zu.

Irgendwann wurde mir aber auch das zu langweilig und ich holte meine Armbrust heraus. 5 Bolzen hatte ich bereits dauerhaft verloren, blieben mir also noch 145. Während also mein Mana sich regenerierte, schoss ich mit meiner Armbrust auf Bäume an denen ich sowieso vorbeikam um meine Bolzen wieder einzusammeln. Irgendwie packte ich es damit den zweiten Tag herum zubringen. Letztendlich verlangsamte sich unsere Geschwindigkeit damit noch mehr und wir packten nur gute 15km.

Am nächsten Morgen gestaltete sich die Reise als genauso langweilig wie zuvor. Dreimal musste ich Fizzle zurück beschwören, nachdem er eine Gruppe Monster von mir weggelockt hatte. Ein andermal musste ich selber mit den Flügeln schlagen und mich an einen 5m höheren Ast klammern, während unter mir ein Rudel gigantischer Wölfe knurrte, bis sie irgendwann das Interesse verloren und weiterzogen. Trotz dem kurzen Adrenalinschub, überwiegte jedoch schon nach kurzer Zeit wieder die Langeweile. Als sich irgendwann am Nachmittag das Problem ergab, dass ich nicht mehr genug Sichtfeld hatte um einen Bolzen auf ein herausforderndes Ziel zu schießen, ging ich stattdessen dazu über das Schleichen zu lernen.

Damit jedoch hatte ich eine Aufgabe gefunden die mich die nächsten drei Tage in Kauf nahm. Mit gigantischen Flügeln und einem Schwanz am Rücken, war das Schleichen gleich etwas ganz anders als mit einem menschlichen Körper. Vor allem wenn man sich dabei in dichtem Unterholz bewegte. Insgeheim war ich Fizzle dankbar, dass er sich nicht einmal beschwerte und jeden Tag mit neuem Eifer seiner Aufgabe nachging. Auf der anderen Seite war ich jedoch auch neidisch, dass man ihn derartig leicht zufrieden stellen konnte.

Nachdem ich das Schleichen endlich zu einem zufriedenem Maße beherrschte, informierte mich kurz darauf ein blaues Kästchen darüber, dass die Regeln des Universum es scheinbar ähnlich wie ich sahen.

Neuen Skill erhalten: Schleichen

Erlaubt dir das leise Fortbewegen, abseits aller neugierigen Augen.

Ich hatte um ehrlich zu sein keine Ahnung was mir dieser scheinbar nutzlose Skill bringen sollte. Es gab keine Bonusse oder andere Verbesserungen. Nur einen einzigen nichtssagenden Satz.

Nach ein paar Stunden Experimentierfreude, hatte ich jedoch auch diesen Effekt herausgefunden. Es war nahezu unmöglich eine Veränderung am Anfang festzustellen. Mit der Zeit merkte ich jedoch, wie Stöcke unter mir erst später knacksten und Blätter an meiner Kleidung etwas leiser waren. Wie das jedoch funktionierte war mir ein Rätsel.

Am Abend des selben Tages, kam Fizzle nach einem kurzem Rundflug zurück zu mir, während ich geschützt in einem Kreis mächtiger Tannen mein Zelt aufbaute.

„Irgendetwas gefunden?“ fragte ich ihn.

„Nichts Meister, die Raubtiere hier sind stark und haben große Gebiete. Dafür jedoch gibt es nur sehr wenige von ihnen. Die Raubkatze von heute Morgen müsste inzwischen weit hinter uns sein.“ erklärte er mir mit seiner rauen Stimme, bevor er ein paar Meter nach oben flog und sich einen freien Ast als Aussichtsposten aussuchte. Den Sinn dahinter konnte ich jedoch nicht erkennen. Immerhin waren die Bäume hier so dicht, dass man kaum weiter als 5-7m sehen konnte und ein starker Geruch nach Erde und Blütenstaub erfüllte die Luft, weshalb ich diesen Platz gewählt hatte.

Kopfschüttelnd legte ich mich ins Zelt und mümmelte mich in meinen Schlafsack ein. Die Nächste im Wald waren zwar nicht besonders kalt, warm konnte ich sie jedoch auch nicht gerade nennen.

Mitten in der Nacht hörte ich plötzlich ein „MEISTER, WACH AUF!“ in meinem Kopf, verwundert schreckte ich aus dem Schlaf auf, mein erster Gedanke war Fizzle, doch seine Stimme hörte sich anders an. Im nächsten Moment hörte ich das laute Krachen eines splitternden Baumes und das Quietschen von fallendem Holz.

Ohne weiter darüber nachzudenken, rollte ich mitsamt Schlafsack zum Zeltausgang, während ich gleichzeitig mein Schwert in die Hand beschwor und mit zwei gezielten Schnitten eine Seite des Schlafsacks aufschlitze.

´Meister, wach auf! Die Katze ist wieder da!` hörte ich panische Stimme Fizzles, gefolgt vom Zischen eines Feuerballs, dem lauten Fauchen der Katze und dem Krachen eines Baumes, als ein mächtiger Stamm dort einschlug wo ich gerade noch geschlafen hatte und das Zelt über mir zum Einsturz brachte.

„Halt ihn auf bis ich aus dem Zelt herauskomme!“ schrie ich unter der Zeltplane begraben und noch immer halb in meinem Schlafsack drin.

Um mich herum hörte das Zischen von Feuerbällen und das wilde Fauchen des Tieres, während es scheinbar durch das Lager wütete und versuchte Fizzle zu fangen. Mit schnellen und groben Schnitten verarbeitete ich den Rest meines Schlafsacks zu Fetzen und den kümmerlichen Rest meines Zeltes erweiterte ich um einen tiefen Schnitt, aus dem ich letztendlich hervorkroch.

Was mich erwartete, war eine gigantische schwarze Raubkatze mit gut 2m Höhe auf allen Vieren und gut 4m Länge. Ihre Zähne waren solang wie meine Hände und gigantische grüne Schlitzaugen schauten wütend auf einen in der Luft kreisenden Fizzle. An sich erinnerte sie mich an einen Panther, wäre da nicht die Größe und zwei extrem lange Zähne die eher an einen Säbelzahntiger erinnerten.

Mit vorsichtigen Schritten versuchte ich rückwärts durch die Lücke die sich das Biest gemacht hatte zu entkommen. Doch bevor ich den Baumring verlassen konnte, schwenkte der Blick des Biests plötzlich über mich und mit zurückgestellten Ohren fauchte es mich an. Allein die Lautstärke war genug um mich auf die Knie zu bringen und die Wildheit im Gesicht der Kreatur machten jede Fluchtidee zunichte. Als hätte das noch nicht gereicht, schwebte über der Kreatur die gefährliche Zahl „lvl 250“.

´Meister, RENNT!` schrie Fizzle telepathisch, bevor er aus Manamangel mit dem Kopf der Katze kollidierte.

Obwohl sein Angriff die Kreatur scheinbar noch nicht einmal kratzte, verschaffte es mir wertvolle Augenblicke, in denen sie sich umdrehte und Fizzle mit einem Klauenschlag aus der Luft holte und ihn sofort in rote Funken auflöste.

Mit zittrigen Knien stand ich auf und rannte so schnell ich konnte davon. Ich wusste nicht in welche Richtung und es war mich auch egal. Mit einer Handbewegung ignorierte ich die Nachricht über Fizzle's Tod. Alles was ich wahrnahm, waren die Bäume um mich herum und das Fauchen und Trampeln hinter mir.

Ich hatte der Geschwindigkeit meines Gegners nichts entgegenzusetzen und meine Nachtsicht war nicht dafür gedacht im stockdunklen durch einen Wald zu rennen. Mit jedem Schritt den ich machte, spürte ich wie das Donnern der Pranken näher kam und nach nur wenigen Metern konnte ich bereits den heißen Atem des Teires in meinem Rücken fühlen. Mit einem verzweiflungs Sprung, sprang ich zwischen zwei eng stehenden Bäumen durch, bevor ich hinter mir das Splittern des Holzes hörte, als die Katze tiefe Furchen mit seinen Pranken riss.

Im nächsten Moment jedoch war sie bereits wieder hinter mir und ich hastete schweißgebadet weiter. Das Biest kam näher und ich konnte nichts daran ändern. Im letzten Moment sah ich jedoch etwas seitlich von mir ein vom Mondlicht beschienenes Loch in einem kleinem Erdhügel. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, duckte ich mich erneut unter einer Pranke weg und rannte auf das Loch zu, bevor ich mich auf den Bauch schmiss und hineinkrabbelte, während hinter mir die Katze fauchte und tobte.

Im Loch war es dunkel und kalt. Außerdem zu niedrig um mehr zu machen als nur zu liegen. Erst jetzt merkte ich, dass meine Lebensanzeige auf gute 10% stand und langsam sank. Der Grund dafür war ein tiefer Kratzer über beide Beine und zwei blutige Stümpfe auf meinem Rücken.

„haha... muss ich dir jetzt dafür danken?“ fragte ich die tobende Katze hinter mir mit einem verrückten Lachen. Mit meinen Flügeln hätte ich immerhin nie in den Bau hinein gepasst.

Im nächsten Moment jedoch blieb mir mein Lachen im Hals stecken, als vor mir zwei braune Augen aufschlugen und mich interessiert und beängstigt musterten. „Fuck! Das war ein Hasenbau!“ mit einem letztem Seufzer ergab ich mich meinem Schicksaal und schloss die Augen. Der Tunnel war zu eng irgendetwas zu machen und mein Schwert hatte ich wohl vorhin irgendwo verloren. Selbst wenn ich es hätte, ich könnte dem Hasen vor mir wohl nur einen Kratzer damit verpassen.

Die Sekunden vergingen und hinter mir schabte die Katze weiter fauchend die Erde weg. Verwundert öffnete ich wieder die Augen und schaute auf den Hasen vor mir. Überrascht stellte ich fest, dass er mich nicht nur angegriffen hatte, sondern sich sogar scheinbar ängstlich weiter in seinen Bau zurückgezogen, von wo aus er mich misstrauisch beäugte und immer wieder einen Blik über mich hinweg auf die Katze hinter mir warf.

„Ah, du willst wohl auch nicht sterben wie? Dann entschuldige bitte mein eindringen.“ sagte ich etwas belustigt mit zusammengebissenen Zähnen, bevor ich mich ein Stück weiter in den Bau hinein zog, während sich langsam ein Schatten über meine Augen legte und ich in Ohnmacht viel.

Als ich wieder aufwachte war das erste Signal das den Nebel des Schlafes durchbrach... Schmerz!!! Ich hatte mich nie zuvor ernsthaft verletzt und ich war froh darum. Jetzt aber hatte ich zwei abgerissene Flügel und zwei noch immer schmerzende Beine. Hinter mir hörte ich leichte Tritte und Stimmen. Der Hase war jedoch nicht zusehen.

„Hey, da ist scheinbar jemand im Loch!“ hörte ich eine sanfte männliche stimme rufen.

„Was? Kann nicht sein, lass mich mal hin... Moment, du hast recht! Kommt mal her, helft mir ihn raus zuziehen!“

Noch immer halb benebelt merkte ich wie mich etwas an den Füßen packte und aus dem Loch zog, bevor ich mit einem letzten Ruck kamen auch meine Schultern und mein Kopf frei und durch ein Loch im Blätterdach fiel sanfter Sonnenschein auf mich.

„Hey, schaut euch mal seinen Rücken an, was ist das?“

„Keine Ahnung. Vielleicht Flügel? Lasst ihn uns mal ins Lager bringen. Vielleicht kann ein Heiler ja helfen.“

Danach hoben mich starke Hände nach oben und trugen mich davon, während mein Geist wieder in die Schatten der Ohnmacht viel.

Als ich das nächste mal aufwachte, lag ich in einem Bett in einer kleinen Holzhütte. Stöhnend setzte ich mich hin, während langsam die Erinnerungen der Nacht zurück kamen.

Im nächsten Moment sprang ich fast an die Decke, als ich eine unbekannte Stimme hörte. „Ah, ich sehe du bist aufgewacht.“ sagte ein jung aussehender Mann, der gerade die Treppe herunterkam und mich beobachtete.

„Keine Angst, ich bin Gantar, ein Heiler. Unsere Jäger fanden dich vorletzte Nacht im Wald. Nachdem sie den Felator ausgeschaltet hatten fanden sie dich versteckt in einem Hasenbau und brachten dich zu mir, wo ich deine Lebenskraft wiederherstellte und deine Flügel nachwachsen lies.“ erklärte mir der Mann.

„Ähh, danke sehr, aber wo bin ich hier?“ fragte ich ihn verwirrt und noch immer nicht ganz wach.

„Du bist in unserem Lager. Unser Anführer hat ein paar Fragen an dich, wenn du also bitte auf ihn warten würdest, er wird dir deine Fragen beantworten also versuch bitte nicht zu fliehen. Es würde dir nicht gut bekommen.“ mit einer Mischung aus Drohung und Augenzwinkern verschwand er durch eine Tür nach draußen und lies mich alleine zurück.

Nachdem ich mich von dem ersten Schock erholt hatte, schaute ich mich schnell nach Informationen über meine aktuelle Lage um. Um mich herum lagen zahlreiche Tränke und Kräuter, der Mann von gerade eben war also wohl ein Heiler oder Alchemist. Es war keinerlei Ordnung zu erkennen, stattdessen lag alles wild durcheinander und selbst der Boden lag voll mit allerhand Kräutern und leeren sowie vollen Flaschen. Die Fenster jedoch hatten ein stabiles Holzgitter in sich, ein Fluchtweg dadurch war für mich also unmöglich. Die Tür war ebenfalls ausgeschlossen, immerhin würde derjenige der mich verhören soll dort durchkommen. Blieb mir also nur die obere Etage. Mein Schwert war nirgendwo zu sehen, könnte ich jedoch zur Not jederzeit zusammen mit Fizzle beschwören. Er könnte mir vielleicht genug Zeit verschaffen um das Fenster aufzusprengen und zu fliehen, vorausgesetzt natürlich, dass das Haus nicht auf irgendeine Art und Weise magisch geschützt war.

Mit einem tiefen Seufzer stand ich erstmals auf und streckte mich, wenn ich vor noch nicht allzu langer Zeit in einem fremden Haus aufgewacht wäre, hätte ich mir wohl allerhand Gedanken gemacht, jedoch wäre die Suche nach einem Fluchtweg garantiert nicht oder zumindest nicht allzu hoch auf meiner Liste gestanden.

Meine Flügel waren und Beine waren wieder geheilt, hielten jedoch noch immer eine beißende Kälte an sich und waren ein wenig träger als ich es gewohnt war, Effekte die hoffentlich nur temporär waren. Meine Rüstung jedoch hatte ich nicht mehr an und war auch nirgendwo zu finden. Stattdessen hatte ich ein zurechtgeschnittenen weißen Kittel an. Bevor ich mich jedoch weiter darum kümmern konnte wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und ein Mann in scheppernder Rüstung kam herein.

„Du bist also der geflügelte Hase wie?“ fragte mich eine tiefe und harte Stimme. Der Mann vor mir war offensichtlich ein Elf, ein Elf mit Glatze, schwerer Plattenrüstung und einem Schwert und Schild auf dem Rücken.

„Guten Tag ihnen, mein Name ist Mirado und ich bin ein Wanderer auf der Durchreise, zumindest bis ich des Nachts von der Raubkatze überfallen wurde und mich in einem Hasenloch versteckte. Ich schätze es waren ihre Männer die mich daraus zogen und heilten?“ fragte ich ihn höflich. Es war immerhin offensichtlich, dass er kein Sklavenhändler war und einen hohen militärischen Rang inne hatte.

„Haha! Mann, unser Späher hat dich beobachtet, er meinte so etwas habe er noch nie gesehen, ein geflügelter Mensch der wie der Blitz durch den Wald rannte und ehe er sich versah die Flügel abgeschlagen bekam und in einen Hasenbau sprang. Ich weiß ja nicht ob du verrückt, dumm oder mutig bist.“ mit kräftigen Schritten kam er auf mich zu und musterte mich und meine Flügel aus nächster Nähe.

„Avian?“ fragte er nur und zog neugierig eine Augenbraue hoch.

„Ganz richtig.“

„Dann sag mir, was einer der in diesen Gebieten eher weniger bekannten Avian macht und wie du es mit deiner stärke soweit in unsere Wälder geschafft hast.“ sein Ton hatte sich nicht verändert, doch trug der Krieger nun eindeutig die Atmosphäre eines höhergestellten bei einem Verhör. Ehe ich mich versah, hatte ich bereits angefangen ihm alles zu erzählen. Mein Glück also, dass ich nichts zu verbergen hatte.

„Ich bin oder war das was ihr einen Abenteurer nennt. Jemand aus einer anderen Welt der zwischen diesen zwei Welten mit seinem Geist hin und her reisen kann und dadurch in dieser Welt eine unsterbliche Seele besitzt. Durch ein bisher unerklärliches Ereignis wurde jedoch meine Verbindung zu meiner alten Welt gekappt und ich war hier gestrandet, in einem neuen Körper und ohne das Wissen wie es hier läuft. Ehe mich also versah, wurde ich bereits aus Gregora von einer Armee Sklavenhändler gejagt und floh hier in den Wald, wo ich bis zur letzten Nacht mit Hilfe meines beschworenen Begleiters allen Gefahren aus dem Weg ging.“

Als ich fertig war, hätte ich mir am liebsten auf die Zunge gebissen. Ich hatte mir bereits eine Story zurechtgelegt für einen solchen Fall, jedoch hatte ich gerade alles ausgeplaudert ohne darüber nachzudenken, wahrscheinlich also der Effekt eines Skills oder einer Fähigkeit. Jetzt schaute mich der Krieger mit aufgerissenen Augen an, während der Alchemist/Heiler hinter ihm mich misstrauisch beäugte.

„Falael, lügt er?“ fragte der Krieger ohne den Blick von mir zu lassen.

„Nein, zumindest kann mein Zauber nichts entdecken. Also entweder es ist die Wahrheit oder er hat eine Möglichkeit an unserer beider Skills vorbei zu lügen. Unter Betrachtung seiner Stärke würde ich ja zur Wahrheit tendieren jedoch...“

„Schon klar, es klingt unglaubwürdig. Aber was solls. Er ist kein Werwolf, keine Gefahr und hat scheinbar keine feindlichen Absichten. Der Rest ist mir egal und wenn er der Bote der Götter selbst wär. Also hör mal gut zu geflügelter Hase. Du bist hier in einem ehemaligem Elfendorf und wir befinden uns im Krieg. Ich trau dir nicht aber die Gesetze der Gastfreundschaft verbieten es mir dich einfach vor die Tür zu setzen. Du bekommst dein Zeug zurück und darfst heute und die Nacht hier verbringen, danach will ich dich jedoch nicht mehr hier sehen, haben wir uns verstanden kleiner?“ fragte mich der Krieger mit zusammengekniffenen Augen, während er sich bedrohlich vor mir aufbaute und deutsam seine Hand ans Schwert legte.

Nun, warum ist das Chapter so spät? Um ehrlich zu sein... weil ich es vergessen hab :p

Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht was das Ziel der Story ist wie ich es erreiche, welchen Weg der MC geht und welche Freunde und Feinde er sich dabei macht. (Sagt mir doch bitte ob ich euch eine GANZ grobe Spoilerfassung (nur ein paar Sätze) davon geben soll, so dass ihr mitreden könnt und vielleicht Vorschläge machen könnt, oder ob ich es für mich behalten soll.) Dabei kam mir jedoch eine Idee für eine neue Geschichte und ich habe mich total darin vergessen. In dieser gibt es drei Hauptcharaktere. Ein Werwolf, ein Vampir und ein Lich. Es startet damit, dass die drei Freunde in unserer Welt ein harmloses Computerspiel zusammen spielen wollen und sich ihre Charaktere erstellen, als sie von einem Dimensionsriss erfasst werden (Gott des Chaos lässt grüßen) und mit den eben erstellten Charakteren mitten in der Wildnis in einer fremden Welt landen, die sich halt dummerweise gerade in einem Krieg mit den Dämonen (richtig hässliche und fast unbesiegbare Dinger) aus einer anderen Welt befindet. Die Story geht darüber wie sich die drei versuchen mit ihren neuen Instinkten und der neuen Umgebung zurecht zu finden und wie sie mit den Rassen der Welt reagieren und ihre Suche nach einem Rückweg und schließlich mit dem Ende des ersten Buches die Suche nach Verbündeten gegen die Dämonen. Das zweite Buch geht dann Hauptsächlich über das Aufeinandertreffen der verschiedenen „dunklen“ Mächte untereinander und der Kontakt der verinigten „dunklen“ Rassen unter ihrem Befehl und Rat mit den Zwergen, Menschen, Elfen und Biestmenschen (wovon letztere 3 bereits ihre gesamten Länder verloren haben^^) an der letzten Verteidigungslinie der Zwerge. Bin mir noch nicht sicher ob es dann mit dem dritten endet (nachdem sie die Dämonen zu ihrem Portal zurück gedrängt haben) oder ob ich noch ein viertes darüber schreibe wie sie in ihre Welt Jahre später zurückkommen, die jedoch durch dieselben Risse auch mit der Dämonenwelt verbunden wurde und damit unter dem selben Problem leidet.

Buch 1 hat bereits eine ungefähre Storyline fertig, die meisten wichtigen Charaktere sind erstellt und die Karte des Kontinents ist gezeichnet (von meinem Bruder, nicht von mir. Also erwartet keine Bilder von mir!!!). Kapitel 1 ist jedoch schon größer als gedacht (mit fast 10k Wörtern), weshalb es wohl vielleicht auch mehr Bücher werden. Ich bin mir jedoch noch nicht sicher ob ich es auf RR hoch lade. Letzten Endes ist es mehr Ärger als es wert ist... vielleicht einfach nur auf Amazon wenn es fertig ist?

Übrigends, ich habe mir zum ersten Mal VORHER die Story überlegt und dann angefangen zu schreiben, also erwartet deutlich weniger Struktur in Avian :D

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