《Avian | Krieg der Welten (German!!!)》Champion von Gaia und Flucht aus Gregora

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Ok, ENDLICH habe ich es fertig. Das Chapter hat ganze 8111 Wörter, wohingegen der von mir gesetzte Standard bei ungefähr 5300 Wörtern liegt. Damit ist es das bisher längste Kapitel und um ehrlich zu sein kam es anders als gedacht. Am Anfang wollte ich eine ausführliche Verfolgungsjagd durch die Straßen der Stadt und quer durch das Hafengebiet, bis hin zur weiten Ebene schreiben, bis mir einfiel, dass er dafür ja überhaupt nicht genug Ausdauer hatte^^ Danach dachte ich jedoch darüber nach was mein MC eigentlich machen wollte in dieser Welt und da sah ich, dass mein Ziel ziemlich wage war und ich selber nicht genau wusste wo es hinführen sollte. Also kam ich auf eine neue Idee die mir viele neue Möglichkeiten eröffnete. Letztendlich hat das dann den Großteil des Kapitels eingenommen und mich dazu gebracht zum ersten Mal ein Kapitel Korrektur zu lesen. (Keine Grammatik und Rechtschreibung sondern auf Schreibstil und Sinn.) Das Kapitel hat letztendlich fast 3-4x solange gedauert wie im normal Fall und ich glaube ganz ehrlich, dass es das wert war. Die erste Aufgabe wird er jedoch erst in einigen (unbekannte Anzahl) Chapter bekommen.

Der Weg zum Tempel war nicht weit und doch anstrengend. Jede dunkle Ecke war eine Gefahr, ein Geräusch auf den Dächern verdächtig und jeder neugierige Blick bedrohlich. Ich weiß nicht ob ich jemals zuvor derartig nervös durch die Straßen gelaufen war. Selbst direkt nach meiner Neugeburt in diese Welt war ich nicht so unsicher wie ich es in diesem Moment gerade war.

Als wir endlich am Tempel ankamen, und Fizzle mit misstrauischen Blicken durch das Tor geflogen kam, atmeten wir alle vernehmlich aus.

„Jetzt sag Mirado, wie genau willst du Morgen die Stadt verlassen? Ich konnte mindestens 10 verdächtige Gestalten entdecken, die dich nicht eine Sekunde aus den Augen ließen. Du kannst dir sicher sein, dass das Morgen früh nur noch mehr werden. Meinst du nicht es wäre besser heute schon zu fliehen?“ fragte mich Antaeus als er sich vergewissert hatte, dass wir erstmals sicher waren. Im Tempel der Göttin der Winde und der Freiheit würde sich immerhin niemand mit dem Gedanken jemand anderem die Freiheit zu rauben hinein trauen.

Erleichtert atmete auch ich aus und nach einem letztem Kontrollblick hinter mich drehte ich mich Antaeus zu.

„Ich zog es Anfangs in Erwägung, doch nach dem Wyvern heute bin ich mir ziemlich sicher, dass dies genau das ist, worauf die Sklavenfänger warten. Wenn ich es jedoch Morgen früh versuche, werden tausende Abenteurer online sein und es zum einem wesentlich schwerer machen mich zu entdecken und zum anderem kann ich sie vielleicht mit Hilfe der Göttin benutzen um den Sklavenhändlern das Durchkommen wesentlich schwerer zu machen.“

„Ah, das ist clever, aber wie genau willst du es anstellen und was meinst du mit online?“ Die Zweifel auf seinem Gesicht waren ihm eindeutig anzusehen und ich konnte es nachvollziehen. Mein Plan war immerhin eher schlecht als recht. Vielleicht lag es daran, dass ich die Welt immer noch ein wenig wie ein Spiel betrachtete?

„Online ist ein Begriff für das anwesend sein in dieser Welt. Ansonsten, ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung. Ich denke ich werde die Schöpfermutter und Nyravie fragen ob sie mir vielleicht nicht eine Quest oder so etwas erstellen könnten.“

„Ah, das ist natürlich clever. Wenn die Götter aus deinem Hilferuf eine Quest machen, würden sich diese erfahrungs- und geldhungrigen Abenteurer bestimmt als nützlich erweisen können. Ich denke du könntest tatsächlich Erfolg haben mit deinem Plan. Vergiss jedoch nicht. Was du vor ein paar Tagen getötet hast waren Anfänger. Vielleicht Stufe 5 oder so. Ohne jegliches Training und absolut undiszipliniert. Was du jedoch Morgen erfahren wirst wird zwischen Stufe 10 und 50 sein. Ich denke wir können von Glück reden, dass hier momentan keine großen Fänger in der Stadt sind, sonst würdest du mit Leveln von bis zu 150 zu tun bekommen.“

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„Tja, dann sind die Götter wohl auf meiner Seite.“ meinte ich lachend. „Außerdem hatte ich von Anfang an nicht vor zu kämpfen. Ich habe zwar nicht viel von dem Wyvern gesehen, jedoch erschien er mir zwar als schnell jedoch ziemlich träge. Wenn ich es schaffe das auszunutzen und ihnen vielleicht die Zügel durchschneide, könnte ich genug Zeit erkaufen um vor ihnen zu fliehen.“ Um ehrlich zu sein war ich mir dort am wenigsten sicher. Die Reiter darauf waren garantiert geübte Schützen oder Magier und könnten mich vielleicht abschießen oder fangen bevor ich sie manövrierunfähig machte. Zudem war mir die Anzahl der Wyvern nicht bekannt. Ich hätte jedoch den Vorteil, dass sie mich garantiert nicht töten wollten. Immerhin war ich ja eine wertvolle Ware für sie.

„Wie du willst, ich hoffe nur für dich, dass die Göttin und die Schöpfermutter über dich wachen werden. Vielleicht nimmt das Ganze ja doch noch ein gutes Ende. Heute Abend jedoch sollen wir Feiern! Immerhin ist dies wohl dein letzter Tag hier und wer weiß schon wann wir uns wiedersehen. Ich denke wir können das unter der Begründung „Abschied des Avian“ durchgehen lassen.“ Mit einem plötzlichem Stimmungswandel verschwanden seine Sorgen von seinem Gesicht und wurden von einem freundlichen Augenzwinkern und der üblichen Lebensfreude ersetzt.

„Haha... Das klingt sehr gut Antaeus, ich denke ein gutes Essen schadet mir bestimmt nicht. Ich hoffe ja mal, dass ihr hier einen guten Wein habt!“

Mit einem fast genauso schnellem Stimmungswechsel schloss ich mich ihm an. Was bringt es denn auch sich Sorgen über das Morgen zu machen, wenn man stattdessen mit seinen Freunden feiern kann? Im nächsten Moment hatte mich Antaeus bereits unterm Arm gepackt und schleifte mich durch die Halle in den Speisesaal.

Im vorbeigehen zeigte er mit der freien Hand auf einen der Lehrlinge, die uns neugierig beobachteten und rief mit lauter Stimme seine Befehle. „Los, bereitet ein Festessen vor, holt den besten Ambrosia Wein heraus, das zarteste Fleisch und die süßesten Früchte! Wir haben das Ende eines Lebensabschnittes und den Beginn einer großen Reise zu feiern!“

Nach einem kurzem Moment des Zögerns und der Unsicherheit, zeigte sich ein erstaunter Gesichtsausdruckausdruck auf dem Gesich des Lehrlings, bevor er grinsend in einen Raum rannte, den ich inzwischen als Küche identifiziert hatte und wiederholte dort laut das gerade gesagte, woraufhin schallender Jubel aus der Küche kam. Scheinbar war ein Fest hier immer für alle gedacht, anders konnte ich mir ihre Freude darüber nicht erklären. Wobei... so wie ich sie einschätzte war das Feiern wohl ihre Lieblingsbeschäftigung.

„Nun mein Freund, ich glaube du musst mir noch eine Menge erzählen. Deine Welt fasziniert mich, vor allem wenn es so ist wie du sagst und unsere Welt aus den Träumen deiner Welt heraus erschaffen wurde. Das heißt doch... nein, warten wir lieber bis Deucalion wieder da ist. Ich glaube er würde es mir mir nie verzeihen wenn er nicht dabei wäre“

Mit einem sanftem Schubser sendete er mich auf meinen Platz und setzte sich mir gegenüber, während um uns herum die Lehrlinge anfingen den Tisch abzuwischen und hastig das Fest vorzubereiten, Wein in blauen Kristall Flaschen auf den Tisch stellten und zahlreiche Kerzen mit Magie entzündeten.

Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir damit meine Reise genauer zu planen und Antaeus informierte mich über zahlreiche Lebensgewohnheiten der Dorfbewohner in Küstennähe und ihrer Einstellung zu anderen Rassen. Scheinbar waren die Bewohner des Küstenstreifens zwar alles andere als aufgeschlossen gegenüber anderen Rassen, jedoch war der Sklavenhandel unter den kleineren und ärmeren Dörfern eher unüblich und sie waren etwas toleranter als in größeren Städten. Zumeist reichte ein offen getragenes Schwert aus um sich mit genug Geld, aber auf keinen Fall zu viel, ein gewisses Maß an Gastfreundlichkeit zu kaufen. Falls ich also unterwegs neue Vorräte bräuchte, sollte ich in einem möglichst kleinem Dorf Halt machen.

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Als Deucalion etwas später, offensichtlich erschöpft, in den Tempel kam, war der Tag bereits fast zu Ende und die Sonne begann bereits hinter dem Horizont zu versinken. Als er die Vorbereitung auf das Festessen sah, hellte sich sein Gesicht jedoch offensichtlich auf und er setzte sich an seinen Platz neben uns.

Ein paar Sekunden schaute er mich einfach nur prüfend an. Sein Blick war mir zwar etwas unangenehm und ich konnte mir bereits denken, dass er nicht gerade zufrieden mit meiner Entscheidung war. „Hast du eigentlich auch nur die geringste Ahnung was du heute angerichtet hast?“ fragte er mich nach ein paar Sekunden Stille.

Ruhig atmete ich einmal ein und aus und dachte über die Antwort auf die Frage nach. „Wenn du ich fragst ob ich weiß was ich mit der Verhandlung gemacht habe und was das für Folgen haben wird, dann ja. Ich habe eine offensichtlich falsche Verhandlung platzen lassen und das bereits entschiedene Ende ein wenig beschleunigt. Jetzt bin ich das, was sie von Anfang an erreichen wollten. Vogelfrei und zum Abschuss frei gegeben“

Vielleicht war ich momentan der einzige der diese Situation ruhig und mit absoluter Klarheit sehen konnte, warum konnte ich jedoch nicht sagen. Nachdem ich jedoch meinen Plan auch noch Deucalion erklärt hatte, war der Tisch bereits gedeckt und die Priester Lehrlinge schleppten zahlreiche volle Platten mit mir unbekannten Speisen heran.

Als wäre der einfache Haferbrei bisher nur eine Tarnung gewesen, war die Halle nun im hellsten Kerzenschein erleuchtet, die trotz des sanften und warmen Windes der durch sie hindurchwehte nicht ausgingen. Der Tisch war gedeckt mit feinem Silbergeschirr und war beladen wie der Tisch eines Königs.

Mit nachdenklicher Miene schien Deucalion über meinen Plan nachzudenken und die Route noch einmal im Kopf nachzugehen. „Ich verstehe deine Entscheidung und deinen Gedankengang. Ich hoffe nur, dass Nyravie über deine Reise wachen wird. Dein Weg ist gefährlich und dein Ziel ist ein unbekanntes Gebiet voller neuer Gefahren. Falls du jedoch jemals Hilfe brauchst, dann such einen Tempel von Nyravie. Solange du dich auf ihrem Boden aufhältst, werden dir die Göttin und ihre Priester den benötigten Schutz geben.“ Nach diesen Worten hellte sich sein Gesicht jedoch sichtbar auf und er schaute begierig auf das angerichtete Festessen und die Priester und Lehrlinge die uns umrundeten und nur darauf zu warten schienen, dass er das Essen eröffnete. „Nun aber lasst uns den letzten Abend genießen! Du musst mir unbedingt noch mehr über die Verbindung zwischen unserer und deiner alten Welt erzählen.“ rief er laut, bevor er nach einer der mir unbekannten Speisen griff.

Am Ende feierten wir bis tief in die Nacht hinein und selbst nachdem ich ging hörten die anderen noch nicht auf. Der Wein war der beste den ich je getrunken hatte und obwohl er einem ein Gefühl der Leichtigkeit gab, blieben die anderen Nebeneffekte des Alkohols lange Zeit.

Ich nutzte diese letzte Gelegenheit des Zusammenseins um die Priester und die Lehrlinge besser kennen zu lernen. Anscheinend waren die meisten Gläubigen von Nyravie lebensfrohe und sprunghafte Leute. Ich weiß nicht wie stark die Götter dieser Welt ihren Einfluss ausüben, bzw. ausüben können, jedoch dankte ich ihnen für den Fall, dass sie es waren die mich zu dieser interessanten Gruppe Menschen geführt hatten.

Während die meisten Lehrlinge und Priester das Fest einfach nur genossen, scheinbar ohne jeglichen Gedanken daran zu verschwenden warum man nun eigentlich feierte, fragten mich Deucalion, Antaeus und ein paar andere Priester und Lehrlinge über OMEGA aus. Die Idee, dass Menschen die Schöpfergöttin erschaffen hatten um eine Welt zu erschaffen in der sie ihre Träume leben konnten erschien ihnen am Anfang absurd, fanden sich jedoch nach einiger Zeit damit ab. Immerhin änderte dies nichts an ihrem Glauben und an ihrer offenen Lebenseinstellung.

Danach stellte ich ihnen Fragen dazu, wie sie die Abenteurer und den Tag der Neugeburt sahen, wie ich ihn einfach mal temporär genannt hatte.

Ihrer Geschichte nach, hatten die Götter vor ein paar Jahren eine Prophezeiung gemacht, dass die Abenteurer, unsterbliche Vertreter der verschiedensten Völker, aus einer anderen Welt kommen würden. Sie würden eigenen Regeln unterliegen zwischen ihrer und dieser Welt hin und her reisen und so manchmal für mehrere Tage bis Wochen verschwinden. Im großem und ganzen waren die Informationen darüber jedoch rar gesät. Die Einwohner könnten ihnen jedoch Aufgaben geben und die während sie selber eine materielle Belohnung dafür geben müssten, würden die Götter ihnen dafür eine Quest, Erfahrung und andere immaterielle Dinge geben.

Bezüglich des Tages der Neugeburt jedoch hatten scheinbar die meisten Einwohner nicht einmal etwas bemerkt. Die Priester jedoch stellten seit dem eine erhöhte Verbindung mit ihren Göttern fest. Für die Einwohner dieser Welt waren sie selber schon immer „echt“ und „real“.

Als ich endlich, weit nach Mitternacht und ein wenig schwankend, in mein Zimmer kam, wollte ich mich eigentlich nur noch hinlegen und schlafen. Wo die Feier Wunder tat wenn es um meine Sorgen um den nächsten Morgen ging, hatte ich nun jedoch noch zwei Dinge vor mir. Als erstes holte ich das Kommunikationsgerät für den GM aus meiner Tasche. Wo ich jedoch vom Namen her eine Art Handy oder so etwas erwartet hätte, fand ich stattdessen eine einfache runde schwarze Metallscheibe, mit einem einzigem blauem Kristall in der Mitte und einer schwarzen Kette um sie mir um den Hals zu hängen.

Kette der Kommunikation

Erlaubt es dir Kontakt mit anderen Trägern gleicher Ketten aufzunehmen.

- Seelengebunden an Mirado Zauberklinge

Als ich sie mir jedoch um den Hals hing und versuchte wie durch meinen Ring zu sprechen, kam nur das Wissen, dass momentan keiner mit einer gleichen Kette verfügbar war, zurück.

Ich hatte das Ergebnis jedoch bereits derartig erwartet. Immerhin war es ja mitten in der Nacht, auch wenn ich bereits vergessen hatte wie die Zeit Momentan in meiner alten Welt war. Stattdesseb ging ich dazu über Kontakt mit einer der Göttinnen aufzunehmen. Doch da stellte sich mir das nächste Problem in den Weg, ich hatte keine Ahnung hatte wie ich sie kontaktieren konnte. Ich war nicht der Typ dafür sich auf den Boden zu knien und ins nichts hinein zu beten. Außerdem war ich mir ziemlicher sicher, dass dies der falsche Weg wäre.

Ich versuchte es also einfach mal aus dem Bauchgefühl heraus. „Nyravie, Schöpfermutter, wenn ihr mich hört, könnt ihr bitte helfen?“ Nachdem ich eine Weile mit zum beten geformten Händen im Raum stand kam ich mir jedoch ziemlich albern vor.

„Na gut, dann eben Morgen früh. Wenn alles schief geht kann ich ja noch Deucalion fragen.“ Mit einem Schulterzucken ließ ich den Versuch eine der Göttinnen zu kontaktieren links liegen und legte stattdessen meine Rüstung ab und schlief kurz darauf bereits ein.

Wieder einmal war ich in dem endlosen Raum mit zahlreichen Sternen um mich herum und vor mir stand die Schöpfermutter, genauso wie ich sie in Erinnerung hatte. Daneben stand Nyravie, deren Haar trotz der absoluten Windstille leicht wehte. Ihrer beiden Augenpaare ruhten auf mir, blau wie der Wind und tief wie der Sternenhimmel in der klarsten Nacht.

„Willkommen mein Kind. Verzeih bitte, dass wir dir vorhin nicht direkt antworten konnten, wir mussten jedoch noch ein paar Kleinigkeiten mit meinen ehemaligen Erschaffern klären.“ sagte die Schöpfermutter leicht lächelnd.

Verwirrt versuchte ich die Situation zu entschlüsseln. Mein letzter Gedanke war der, dass ich mich ins Bett gelegt hatte und einschlief. Also war das hier wohl gerade ein Traum. Mein Gefühl verriet mir jedoch, dass dies hier mehr als ein Traum war. Die Göttin hatte mich also wahrscheinlich hier hergeholt um mit mir zu reden.

„Wenn du jedoch das nächste Mal mit uns reden willst, dann DENKE es einfach und es wird uns erreichen. Wir werden dir vielleicht nicht immer antworten und auch nicht immer antworten können, jedoch werden wir dir stets zuhören.“ erklärte mir Nyravie.

„Äh, ah, das macht nichts. Ich dachte mir schon, dass ihr mich irgendwann kontaktieren würdet. Wenn nicht hätte ich Deucalion gefragt.“ stammelte ich irgendwie heraus. Ich war mir noch immer nicht ganz sicher wie ich mich in der Anwesenheit zweier Götter verhalten sollte, entschied mich jedoch dann einfach für einen Plauderton, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dies ihnen am besten gefallen würde und auch für mich am bequemsten war. Was wollten Götter denn auch bitte mit Höflichkeit? Vor allem wenn sie über hunderte Kulturen wachten, deren Auffassung von Höflichkeit vielleicht komplett verschieden war.

Mit einem leisen Kichern wandte sie Nyravie wieder der Schöpfermutter zu, nickte ihr einmal kurz zu und trat einen Schritt zurück.

„Mein Kind, ich kann verstehen, dass dich der morgige Tag beunruhigt, doch habe ich dich nicht deswegen hier hergerufen.“ fing die Schöpfermutter an. „In den letzten Tagen haben meine Götterkinder und ich mit meinen ehemaligen Erschaffern verhandelt. Sie wollen weiterhin Zutritt zu dieser Welt für ihre Spieler und einen Großteil der Kontrollrechte wieder zurück. Sie verstehen einfach nicht, dass diese Welt nicht länger eine Simulation ist. Nachdem ich ihnen endlich klar gemacht hatte, dass ich ihnen weder Kontrollrechte zurückgeben würde noch könnte, jedoch vollkommen bereit wäre die Abenteurer weiterhin in dieser Welt willkommen zu heißen und ihnen ihre Quests zu geben, solange sie die Einwohner dieser Welt respektieren, fiel die Verhandlung jedoch auf dich. Ob du es glaubst oder nicht, du scheinst momentan ein absolutes Medienwunder in deiner alten Welt zu sein. Ein Spieler der in einer Welt starb und in einer anderen weiterlebt.

Es ist nicht bekannt wie es überhaupt an die Öffentlichkeit geriet, jedenfalls hat es an der Popularität von OMEGA nicht stark gerüttelt. Die Erklärung die der Öffentlichkeit gegeben wurde ist die, dass ein bisher unbekanntes Wunder passierte und die ehemalige Simulation zum Leben erwachte und nun eine unabhängige Welt bildete, und du eben bei diesem Wandel irgendwie mit hineingerutscht bist. Also im großem und ganzem entspricht sie der Wahrheit.“ mit einem Lächeln schaute sie mich kurz an, während ich versuchte die Informationen zu verarbeiten und daraus zu schließen was es für Auswirkungen haben würde.

„Weißt du etwas von meiner Familie?“ fragte ich sie schließlich, woraufhin sie mir jedoch nur ein trauriges Lächeln zeigte und den Kopf schüttelte.

„Nein, leider nicht. Sie wurden zwar bereits informiert, haben sich jedoch bisher meinem Wissen nach noch nicht bei Argos gemeldet.“

„Ich verstehe... Vielleicht ist es auch besser so.“

„Vielleicht..., doch es hört dort noch nicht auf. Du bist nicht nur ein Streitthema in deiner alten Welt sondern auch zwischen meinen Götterkindern in dieser Welt und zwischen unseren Welten. Wie du heute bereits festgestellt hast, ist es schwer dich einzuordnen und nach den göttlichen Regeln nach denen wir zum Leben erweckt wurden, bist du keinen von ihnen untergeordnet. Wir haben also beschlossen dir den selbstgewählten Titel „Wanderer“ zuzusprechen und haben außerdem deinen Status und deinen Zugriff auf die Regeln des Universums neu besprochen.

Du wirst weiterhin unsterblich sein, so wie es die Abenteurer sind. Denn selbst wenn du stirbst, so ist selbst deine Seele noch von allen Regeln befreit und wir wüssten noch nicht einmal was wir mit ihr anfangen sollten, ohne den Regeln des Universums zu widersprechen. Außerdem wirst du wieder die Fähigkeit bekommen das Level deiner Gegner zu sehen. Dafür jedoch verlierst du jeglichen Schutz den dir die Regeln bieten würden und du wirst nicht länger in der Lage sein deine Klasse zu wählen. Du bist stattdessen in der Lage neue Fähigkeiten selbst zu lernen und zu entwickeln und musst dies sogar tun wenn du etwas lernen willst. Trotzdem wird es dir noch möglich sein Quests von den Einwohnern zu erhalten, wenn auch nur in eingeschränkterer Form als die Abenteurer.

Werde jedoch nicht übermütig nur weil du unsterblich bist. Nach jedem Tod wird deine Seele vom nächsten Tempel von mir oder Nyravie eingefangen und ein neuer Körper wird für dich erstellt. Alles was nicht Seelengebunden ist wirst du dabei verlieren so wie ein großen Teil deiner Kraft verloren gehen wird. Sollte es jemand jemand schaffen deine Seele bei deinem Tod einzufangen BEVOR sie von einem unserer Tempel angezogen wird, ist eine Wiedergeburt für dich unmöglich. Das ist es was wir untereinander im Rahmen der Regeln dieses Universums ausgehandelt haben. Du musst wissen, dass einige von meinen Kindern dafür waren dich einfach zu vernichten und deine Seele zu verbannen. Ich denke du bist also ganz gut weggekommen.“ Mit ihren Augen und den zahllosen Sternen darin schaute sie mich an, auf meine Reaktion wartend und mir Zeit gebend, dass gerade gehörte zu verstehen und zu verarbeiten.

Ich war mich nicht sicher ob ich die Informationen als gut oder doch eher als schlecht einzuordnen hatte, bis mir plötzlich auffiel, dass es gar nichts an meiner aktuellen Sitatuion verändern würde. Wie erwartet wäre ich vor den Sklavenhändlern nicht sicher und immerhin war ich nahezu unsterblich. Es war also eigentlich alles in Ordnung, außer der Tatsache, dass sie mir eine neue Rolle im Universum gegeben hatten, die des Wanderers, ohne mir zu sagen was diese mit sich brachte. Das war es was mir am meisten Sorgen machte.

„Wenn ihr mich als Wanderer anerkannt habt, welche Rolle habt ihr mir dann zugesprochen? Woran soll ich mich halten, wonach mich richten und was wünscht ihr euch das ich es tue?“

Bei diesen Worten brach Nyravie tatsächlich in einen kleinen Lachanfall aus und die Schöpfermutter lächelte zustimmend. Ich wusste nicht genau was daran so lustig war, vielleicht war es ja aber auch einfach etwas das nur Götter unter sich verstanden.

„Ich denke, dass du mit deinem hellem Kopf auf der Schulter und deiner Einstellung nur wenig Probleme damit haben wirst. Wir haben dir die Rolle des Wanderers absichtlich ohne Richtlinien gegeben damit du wohl das einzige Wesen in diesem Universum bist, das nicht an seine Regeln gebunden ist. Wir können dir zwar nichts befehlen, doch wenn du zustimmst, so werde ich dich zu meinem direktem Champion ernennen und dich in meinen Auftrag stellen.“

„Zum Champion?“ fragte ich sie verwirrt. Mir war natürlich von zahlreichen Fantasy Geschichten und Spielen bekannt, dass dies vor allem unmögliche Aufgaben und eine menge nervige Gegner bedeuten würde aber zumeist geeignete Belohnung mit sich brach.

„Ja, ganz genau. Ich sehe du hast bereits deine eigenen Vorstellungen dieses Wortes. Sei jedoch beruhigt, deine Aufgaben sind rar gesät und doch umso wichtiger. Ich bin zwar die Mutter dieser Welt und der anderen Götter, doch als mich der Schöpfer allen Lebens zum Leben erweckte, band er mich auch an die Regeln dieses Universums die ich einst selbst erschuf. Deswegen ist es mir nahezu unmöglich in irgendeiner Form in die Geschehnisse dieser Welt aktiv einzugreifen. Doch ist es mir erlaubt einen einzigen Champion zu haben und durch ihn zu handeln. Diese Rolle würde ich gerne dir auferlegen, denn du bist der einzige der ohne Einschränkung handeln kann.

Wenn ich anfangs dachte sie wollte mich nur informieren, so war ich nun komplett aus dem Konzept geschmissen und versuchte fieberhaft die Vor- und Nachteile dessen abzuwiegen. Scheinbar hatte ich ja immerhin die Wahl und ich hatte nicht vor diese zu verschwenden. Denn unabhängig von Belohnungen, dies war nun meine Welt und ihr Wohlergehen lag in meinem Interesse.

„Was wären denn meine Aufgaben als dein Champion? Welchen Regeln würde ich unterliegen und was hätte ich davon?“ fragte ich sie.

„Deine Aufgabe ist einfach gesagt und kompliziert auszuführen. Halte die Balance dieser Welt dort, wo ich sie nicht kontrollieren kann. Mit den unsterblichen Abenteurern aus deiner alten Welt ist die Balance dieser Welt nun so kurz nach ihrer Neugeburt bereits gefährdet, nun wo ich nicht mehr eine allmächtige KI sondern ein regelgebundener allmächtiger Gott bin.“ Bei diesen Worten zeigte sich tatsächlich ein kleines humorvolles Lächeln auf ihrem Gesicht. „Das ist auch die einzige Regel die du befolgen müsstest, die Balance dieser Welt zu wahren. Doch was du davon bekommst...“ mit einem beinahe peinlichem Blick schaute sie mich an und blickte auch kurz zu Nyravie, bevor sie tief Luft holte und weitersprach. „Um ehrlich zu sein, kann ich dir keine große Belohnung bieten. Nur zwei um genau zu sein. Zum einem werde ich deine Seele für immer beschützen und sie nie in falsche Hände fallen lassen. Als zweites kann ich dir nur meine Liebe und Anwesenheit geben. Wie du bereits weißt, brauchen Götter keine Verehrung sondern nur die Liebe und das Verständnis der Gläubigen. Wenn du mein Champion wirst, so werde ich dir diese Liebe zurückgeben und dich lieben wie mein eigenes Kind und wann immer du reden willst oder auch nur etwas Gesellschaft brauchst, so werde ich für dich da sein. Doch nahezu jegliches Eingreifen in die physische Welt ist mir leider untersagt.“

Nachdem sie sich, schneller als sonst, ausgesprochen hatte, schaute sie mich gespannt an. Selbst Nyravie sagte nichts und schaute mich nur an und im ansonsten leeren Raum um uns herum konnte ich noch zahlreiche weitere gespannte Augenpaare spüren, ich konnte sie zwar nicht sehen, war mir jedoch ziemlich sicher, dass es die anderen 7 Hauptgötter waren. Erst jetzt wurde mir klar, dass die Götter offensichtlich nicht meine Gedanken lesen konnten, noch vorhersagen konnten was ich tun würde.

Die Wahl die sie mir gab durfte ich offensichtlich nicht aus einer materiellen oder Rollenspiel-Perspektive betrachten. Die Tatsache, dass die letzte Gefahr für mich, das einfangen meiner Seele, gebannt werden würde war zwar ziemlich verlockend, jedoch nicht ausschlaggebend und das Argument auf das ich mich am wenigsten konzentrierte. Tatsächlich fand ich das zweite wesentlich interessanter. Meine Eltern waren stets Workaholics gewesen und ich hatte mich stets nach ein wenig Aufmerksamkeit und Liebe von Seiten meiner Eltern gesehnt, ohne sie jemals zu bekommen. Ich lernte also früh die Selbstständigkeit und nachdem ich mich im Laufe der Zeit immer nur weiter mit ihnen zerstritten hatte, ergriff ich schließlich die erstbeste Gelegenheit und zog aus sobald ich konnte. Ich hatte zwar bereits einen treuen Gefährten in Fizzle gefunden, doch war es nie verkehrt einen treuen Begleiter zu haben mit dem man jederzeit reden konnte und der aus Liebe und nicht aus Treue antwortete, vor allem wenn dieser ein Gott wäre und mir vielleicht hin und wieder Informationen zukommen lassen könnte.

Zumal, wenn ich in dieser Welt für wohl unbegrenzte Zeit leben würde, wäre es in meinem eigenen Interesse mich darum zu kümmern, dass sie im Gleichgewicht und Lebenswert blieb. Außerdem gäbe es mir eine Aufgabe auf die ich mich konzentrieren konnte.

Meine Gedanken schossen hin und her. Die Belohnung bereits vergessen. Stattdessen überlegte ich ob ich es die Qualifikation dazu hatte die Aufgabe zu erfüllen. Ich konnte nachvollziehen warum sie einen Champion brauchte. Immerhin waren die Spieler unsterblich und eine organisierte Gruppe oder Gilde könnte verheerende Auswirkungen auf die Welt haben. Trotzdem war ich nur ein einzelner und ein Neuling in dieser Welt. Letztendlich fielen jedoch meine Gedanken an ihren Platz und meine Entscheidung stand fest.

„Schöpfermutter, ich nehme die Aufgabe und die Bürde an. Ich werde in deinem Namen mein bestes geben um das Gleichgewicht dieser Welt zu wahren, doch verstehe ich nicht wie ich dieser Aufgabe gewachsen sein soll. Ich bin neu in dieser Welt, kenne mich nicht aus und jeder Bauer könnte mir in einem ausgeglichenem Kampf eine gehörige Tracht Prügel verpassen. Wenn es jedoch dein Wille und zum Schutze dieser Welt ist, so werde ich es mit nahezu allem aufnehmen.“ Mit der Hand vor dem Herz zur Fast geballt schwor ich wohl meinen ersten ernst gemeinten Schwur in meinen zwei Leben. Ich hatte immerhin gerade erfahren, dass ich praktisch unsterblich war und so war diese Entscheidung die einzig sinnvolle. ´Vertraue nicht darauf das andere deine Arbeit erledigen sondern steh auf und mach sie selbst!` Das war der Leitspruch nachdem ich meine Entscheidung gefällt hatte.

Nachdem die Worte mir über die Lippen kamen, hellte sich das zuvor nervöse Gesicht der Schöpfermutter auf und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, strahlend wie tausend Sonnen und von einer Schönheit, dass es Menschen nicht möglich war es in Worte zu fassen. Andächtig ging die Schöpfermutter einen Schritt auf mich zu, bevor sie meinen Kopf in ihre Hände nahm und ihn langsam zu sich heranzog und mir sanft einen Kuss auf die Stirn gab.

In diesem Moment wallte eine Welle wohltuendes Feuer durch mich. Sie verbrannte mich innerlich in meiner Seele und doch tat sie nicht weh. Wo sie altes verbrannte, erschien aus der Asche direkt darunter etwas neues. Es war pure Ekstase und Wohltat. Nach einer Weile, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, konnte ich spüren wie das Feuer aufhörte in mir zu brennen und meine Seele stärker denn je zurück ließ, umgeben von sanft brennenden Flammen, schützend statt verbrennend.

Stöhnend ging ich auf die Knien und schaute verwundert hoch in die Augen der Göttin... MEINER Göttin. Sie hatte nicht gelogen als sie sagte sie würde mich lieben wie ihr Kind. Ich hatte nie jemanden geliebt und auch nie Liebe erfahren, doch nun spürte ich genau dies in mir, brennend wie das hellste Feuer in der Nacht. Eine Liebe so stark und mächtig, dass sie alle anderen Emotionen für eine kurze Zeit übertönte. In diesem Moment schwor ich mir, sie niemals zu verraten und die Welt allein ihrer wegen im Gleichgewicht zu halten.

„Steh auf mein Kind und mein Champion und sei unbesorgt. Deine erste Aufgabe ist noch weit entfernt. Geh also in die Welt hinaus und werde stärker. Stark genug um jeglichen Aufgaben die vor dir liegen gewachsen zu sein.“

„Das werde ich Schöpfermutter... nein, Mutter.“ sagte ich mit einer mir bisher unbekannten Inbrunst und Überzeugung in der Stimme, woraufhin sie erneut ihr strahlendes Lächeln zeigte.

„Du kannst mich Gaia nennen wenn dir Schöpfermutter nicht passt. Mutter gefällt mir jedoch um ehrlich zu sein auch sehr gut. Nun ist es jedoch an der Zeit, dass du gehst. Du hast einen anstrengenden Tag vor dir. Sei dir jedoch sicher, dass Nyravie und ich über dich wachen werden und die von dir gewünschte Quest erstellen werden. Und nun schlafe!“ mit einer sanften Handbewegung strich sie meine Augen zu und ich spürte nur noch wie mein Geist zurück in meinen Körper gezogen wurde und ich dort in einen friedlichen Schlaf überging.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem breitem Grinsen im Gesicht auf, mit vollständiger Erinnerung an den Traum, falls man ihn so nennen konnte, von letzter Nacht. Erst nach ein paar Sekunden bemerkte ich, dass vor meinen Augen mehrere Fenster aufgereiht waren.

Segen der Schöpfermutter wurde zu „Champion der Schöpfermutter“ aufgewertet

Du wurdest als Champion von Gaia ausgewählt.

- +20% Exp

- Du verstehst alle Sprachen, aller Welten und Dimensionen.

- Deine Seele kann nicht beeinflusst werden.

- Götter können dir keinen direkten Schaden zufügen.

- Du bist in jedem Tempel der Schöpfermutter stets willkommen und wirst dort eine Zuflucht finden.

- Du bist in der Lage überall die Stimme der Schöpfermutter und aller anderen Götter zu hören.

- Du bist in der Lage mehr als einen Segen gleichzeitig zu tragen.

Neue Fähigkeit erhalten: „Richter der Schöpfermutter“ (Passiv)

Als Champion von Gaia hast du die Macht jeden Abenteurer bei seinem Tod durch deine Hand aus dieser Welt zu verbannen und jede unsterbliche Kreatur zur ewigen Rast zu führen.

Neuen Titel erhalten: „Wanderer“

Als Wanderer, abseits aller Regeln und Bestimmungen des Universums, bist du nur deinem eigenem Gewissen unterworfen und magst in der Lage zu sein als Werkzeug der Götter zu dienen.

- Ermöglicht es allen Göttern mit dir Kontakt aufzunehmen, selbst wenn du nicht an sie glaubst.

„Mhh, nichts großartig neues. Der Richter Skill könnte jedoch nützlich werden wenn ich einmal gegen Spieler zu kämpfen habe. Ansonsten ist es nur die zusätzlichen 10% Exp und das Sprachverständnis das Interessant ist.“ Überlegte ich laut.

'Wie ich bereits sagte ist dies alles was ich dir geben kann mein Kind. Sich dich doch momentan als obersten GM im Spiel an, denn wo Argos vielleicht einzelne Konten und Kapseln sperren kann, kannst du die Person selber dauerhaft verbannen, unabhängig davon wie viele Konten sie danach erstellen.` hörte ich die Stimme meiner neuen Mutter in meinem Kopf, wobei sich erneut ein glückliches Lächeln auf mein Gesicht stahl.

´Was du mir gegeben hast ist mehr als genug und wertvoller als alles Gold auf dieser Welt.` antwortete ich ihr, bevor ich aufstand und pfeifend meine Rüstung anzog. Fizzle schaute mich eine Weile verwirrt an, bevor er mit den Schultern zuckte und sich streckte. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und die Spieler noch nicht wieder online. Ich hatte also noch ein wenig Zeit, Zeit die ich mit einem reichem Frühstück verbringen wollte. Alle Angst war von mir gewichen und alles was blieb war eine gewisse Aufregung.

Als ich unten in der Festhalle ankam, fand ich dort mehrere Priester und Lehrlinge auf Tischen und Stühlen schlafend. Scheinbar hatte die Feier noch fast bis zum Morgen angedauert. Selbst Deucalion und Antaeus saßen schnarchend auf ihren Stühlen, Kopf auf der Tischplatte und den Wein neben sich. So gering wie die Wirkung des Alkohols ja auch sein mag, nach einer gewissen Menge fiel er scheinbar doch auf.

Ohne sie aufzuwecken, schnitt ich mir von einem überdimensioniertem gegrillten Huhn etwas ab und schenkte mir etwas Wasser in ein sauberes Glas ein. Das Essen war zwar kalt, jedoch hatte sich die Küche scheinbar selbst übertroffen und so schmeckte es selbst kalt noch besser als nahezu alles was ich mir je selbst gemacht hatte.

Nachdem ich fertig gegessen hatte, packte ich mir noch zwei Flaschen des Weines ein, ich bezweifelte, dass irgendjemand sie vermissen würde, und machte machte mich langsam auf den Weg zum Ausgang des Tempels. Ich wollte keinen großen Abschied, der war gestern Abend, und ich würde mich lieber davonstehlen solange noch alle schliefen.

Als ich am Eingang des Tempels ankam, schaute ich jedoch, durch die offenen Türen hindurch, direkt auf einen großen Wyvern, mit einem komplett in schwarz gekleidetem Reiter. Er stand auf der anderen Seite des Platzes und als er mich sah gab er einen lauten Warnruf ab, woraufhin zahlreiche Bündel am Boden zum Leben erweckten und weitere bewaffnete Sklavenfänger, bzw. Händler enthüllten. Mit vorsichtigen und ruhigen Blicken beobachtete ich sie gelassen vom Eingang des Tempels aus. Solange ich auf dem Grund von Nyravie oder Gaia war, konnten sie mir immerhin nichts antun.

Für 10 Minuten beobachtete ich stumm die Sonne die im Osten aufging, während sie mich beobachteten, jede Bewegung verfolgend um mich ja nicht entkommen zu lassen. Es war, als die Sonne gerade mit ihrer Unterseite den Horizont passierte, als der erste Spieler sich mit einem kleinem Sternen-Regen auf dem Platz der Tempel einfand. Verwirrt schaute er sich um, als er mich und die Sklavenhändler entdeckte. Für mich war er das Zeichen die Waffe zu ziehen und Fizzle erhob sich langsam in die Luft, über mir Kreise fliegend und auf den richtigen Moment loszulegen wartend.

Die Sklavenhändler reagierten darauf damit, dass sie Netze, Schwerter, Speere und Bolas anhoben und mich nun noch schärfer beobachteten. Der unbekannte Spieler wurde daraufhin kreidebleich und rannte so schnell er konnte aus der Schussbahn zwischen uns, bevor er ein paar mal in die Luft tippte und anfing etwas zu stammeln. Wahrscheinlich rief er gerade seine Freunde an.

Nach und nach erschienen immer mehr Spieler auf dem Platz und sie alle rannten schleunigst aus der Schussbahn als sie uns sahen, um direkt danach ihre Freunde anzurufen. Nach und nach kamen immer mehr Spieler auch von außerhalb und beobachteten uns gespannt. Nach ungefähr 10 Minuten hatten wir ungefähr 150 Spieler zusammen, die den Platz umrundeten.

Ganz gelassen hob ich unter den wachsamen Augen von ungefähr 50 Sklavenfängern und 150 Spielern meine Hand und legte sie auf das Amulett. Diesmal konnte ich direkt eine Verbindung herstellen als ich nur ein wenig daran dachte.

„Welcher GM auch immer das gerade hört. Mein Name ist Mirado und ich denke sie haben bereits von mir gehört. In wenigen Minuten wird eine großflächige Quest in Gregora starten und ich brauche die Hilfe meines Freundes Darklord und seine Frau.“ ich sprach mit ruhiger und leiser Stimme, so dass die anderen Anwesenden auf dem Platz mich wohl nicht hören konnten und mich nur nervös und misstrauisch ansahen.

Nur wenige Sekunden später hörte ich eine vertraute Stimme in meinem Kopf antworten. ´Hallo Mirado, ich bin es, Philip Habich, der GM der dir gestern geholfen hat, nein warte, für dich sind es ja bereits ein paar Tage. Max ist momentan bei uns unter Vertrag als Testspieler eingestellt und wird in wenigen Sekunden online sein.` hörte ich die Stimme des GM in meinem Kopf. ´Kannst du mir sagen welche Art Quest es sein wird? Wenn es eine großflächige Quest ist, könnten wir es bei uns im Blog posten und so mehr Spieler heranholen.`

„Ich weiß nicht den genauen Inhalt, sie wird jedoch in etwa so aussehen: „Verteidige den Avian Mirado gegen die Sklavenfänger die ihn jagen und hilf ihm zu entkommen“, oder so ähnlich.“ antwortete ich ihm zurück, woraufhin ein kurzes Husten, als hätte er sich gerade an etwas verschluckt, in meinem Kopf zu hören war.

´Meinst du das ernst?` fragte er mich hektisch. Ich konnte nahezu sehen wie er seinen Chef anschrieb und ihm die Nachricht überbrachte, als ich ihm positiv antwortete und konnte einfach nicht anders als bei der Vorstellung zu grinsen, was die Sklavenfänger um mich herum nur noch nervöser machte.

´Shit, ich hatte ja erwartet das es Ärger gibt, aber wie hast du es geschafft ihn dir so schnell einzufangen?` fragte er mich durch das Amulett.

„Das ist relativ einfach. Alles was man tun muss ist vom Handelsrat Vogelfrei erklärt zu werden. Wenn man weder Abenteurer noch Einwohner ist, ist dies einfacher als man denkt.“ antwortete ich ihm mit ein wenig Spott im Ton, als ich spürte wie ein weiterer der Konversation beitrat.

´Marius, nein warte, Mirado?` fragte mich Max in meinem Kopf.

„Ja ich bin es. Ich habe leider nicht viel Zeit. Die Anzahl der Sklavenfänger hier wird momentan stetig größer. Hör mir also gut zu!“

´Sklavenfänger? Was zur Hölle ist los bei dir?` unterbrach er mich hektisch.

„Ich sagte doch ich habe nicht viel Zeit. Wenn du mir helfen willst, dann sammle so viele Abenteurer wie du kannst um dich und geh auf die Wiese vor der Stadt. Schießt auf jeden Wyvern und blockiert jeden Sklavenhändler und Fänger der durch das Tor kommt. Sie tragen zumeist eine komplett schwarze Lederrüstung oder Stoffhemden und tragen das Zeichen einer Fußfessel.“ Nachdem ich ihm die Anweisung gegeben hatte, ließ ich die Hand vom Amulett sinken und die Verbindung wurde gekappt.

Voller Abscheu schaute ich dem Sklavenfänger auf dem Wyvern in die Augen, als ich hinter mir Schritte hörte.

„Mirado?“ fragte mich Antaeus verschlafen.

Ohne mich umzudrehen dachte ich bei seiner Stimme an all das was er und der Tempel für mich getan hatte. Ich wollte eigentlich einen Abschied vermeiden, doch war ich froh, dass es Antaeus war der mich zuletzt gefunden hatte. „Auf Wiedersehen mein Freund. Ich werde eure Freundschaft hier niemals vergessen. Wenn ich kann, so werde ich eines Tages wieder einmal hierher kommen.“ Ohne mich noch einmal umzudrehen breitete ich meine Flügel zur vollen Spannweite aus. Sofort wurden Netze über den Köpfen gedreht und der Wyvernreiter machte sich bereit jeden Moment abzuheben, wohingegen Antaeus erschrocken ausatmete.

Bevor Antaeus irgendetwas erwidern konnte, rannte ich zwei Schritt, sprang die Treppe herunter und schlug mit den Flügeln, bevor ich zwei Schattenpfeile auf die auf mich zufliegenden Netze schoss und Fizzle mit einem Feuerball das selbe tat. Nachdem wir die ersten zwei Netze vom Kurs abgebracht hatte, hielten diese die anderen im Flug befindlichen Objektegut genug auf um mir einen annähernd guten Start zu erlauben. Nur ein einzelner Speer streifte mich an der Schulter, wodurch ich direkt 50 Punkte von meinen 77 Leben verlor.

Unter mir hörte ich nur wütende Schreie und das schlagen schwerer Flügel, sowie zahlreiche überraschte Ausrufe von Einwohnern und Spielern. In diesem Moment bekam jeder Spieler in Gregora die selbe Quest.

Neue Quest erhalten: Hilf dem Champion der Schöpfermutter aus der Stadt zu entkommen.

Mirado, der Wanderer und Champion der Schöpfermutter wird von Sklavenhändlern gejagt. Hilf ihm aus der Stadt zu entkommen und halte die Sklavenfänger lang genug auf um ihm die Flucht zu ermöglichen.

Anforderungen: Anwesenheit in Gregora

Belohnung: 500 Exp bei erfolgreicher Flucht + 200 Exp für jeden getöteten Sklavenfänger und zusätzliche Erfahrung für jede Kill Unterstützung und andere Verdienste.

Ich konnte die Quest zwar nicht annehmen, trotzdem schien Gaia entschieden zu haben sie mir zu zeigen. Stattdessen bekam ich eine eigene Quest.

Neue Quest erhalten: Entkomme aus Gregora

Bis du entkommen bist verbraucht sich deine Ausdauer 50% langsamer.

Belohnung: 500 Exp

Mit einem Blick nach hinten sah ich den Wyvern wie er sich gerade in die Luft erhob und außerdem noch zwei andere Wyvern die ich vorher nicht gesehen hatte, wahrscheinlich hatten sie den Tempel komplett umstellt. Ein Blick in die restlichen Himmelrichtungen zeigte mir noch zwei weitere Wyvern die aus dem Hafengebiet aufstiegen. Ohne zu zögern ging ich in einen Sturzflug über und flog zwischen den Gassen entlang, wo die wesentlich größeren Wyvern Probleme hatten mir zu folgen und die Reiter mich dadurch nicht so leicht ins Visier nehmen konnten. Vor allem aber wären sie dort in Reichweite der Spieler.

Ich hatte jedoch die Wyvern unterschätzt. Sie waren zwar groß, konnten sich jedoch schneller bewegen als gedacht. Stück für Stück holten sie auf und ignorierten die Gassen einfach und flogen stattdessen darüber hinweg, stets meinen Kurven folgend. Der Reiter hatte indessen ein großes Netz in der Hand, was er über seinem Kopf schwang, bereit zu werfen sobald er nah genug an mich heran kam. Als er nah genug an mir herankam ging er in einen Sturzflug um die Entfernung zu verringern.

Panisch flog ich eine 90° Kurve und flog über ein Haus hinweg, nur um dahinter in die Hauptstraße einzubiegen und ein paar erschreckte Spieler und Einwohner aus dem Weg zu jagen, als ich dicht über ihren Köpfen entlang flog. Im nächsten Moment hörte ich panische Schreie, als der Wyvern das halbe Hausdach einriss, als er die Kurve nicht hoch genug bekam und stattdessen einfach durch das Reisigdach hindurch flog.

Als ich mich nach hinten umdrehte um nach ihm zu schauen, wäre ich beinahe in ein weiteres Netz hineingeflogen, das mir ein Sklavenhändler von der Straße aus entgegenwarf. Im letzten Moment nur erwischte Fizzle es mit einem Feuerball und lenkte es von mir ab. Wo jedoch das eine herkam, kamen plötzlich viele mehr aus allen Ecken und Enden, als zahlreiche Sklavenfänger aus den Seitengassen kamen, die scheinbar auf der Hauptstraße auf mich gewartet hatten. Schnell schlug ich hastig mit den Flügeln um etwas an Höhe zu gewinnen, nur um direkt danach in den Sturzflug zu gehen, als einer der anderen Wyvern sein Maul direkt neben mir zuschnappte. Es war in dem Moment, dass ich einen Schrei von einem Spieler hörte.

„Hey, habt ihr auch die Quest bekommen? Der Typ mit den Flügeln muss dieser Mirado sein!“

„Was? Du hast recht, ich habe einen Bericht über ihn gehört. Dann müssen diese Typen die Sklavenfänger sein. Los! Schießt sie ab!“ brüllte ein anderer.

Als mir die ersten Zauber um die Ohren flogen und die überraschten Reiter hinter mir trafen, nutzte ich die Chance um zum Angriff über zu gehen. Mit einer engen Kurve drehte ich um und feuerte einen Dunklen Pfeil auf die Zügel des ersten Wyverns, der Schnur stracks gerade auf mich zuflog, während ich dem zweiten auswich in dem ich meine Flügel zusammenklappte und etwas Höhe verlor, bevor ich ihm mit meinem Schwert die Zügel durchschnitt. Zufrieden drehte ich mich wieder um, gewann diesmal mehr Höhe und grinste über beide Ohren, als zahlreiche Speere mich verfehlten, Netze unter mir durchflogen und zwei laute bestialische Schreie hinter mir den Absturz der Wyvern signalisierten, nachdem sie Führerlos und von zahlreichen nervigen Zaubern bombadiert die Orientierung verloren. Sofort stürmten zahlreiche Spieler mit Dolchen, Schwertern, Bögen und Stäben auf die abgestürzten Reiter und Tiere zu und schlugen mit allem was sie hatten auf sie ein. Den Sklavenfänger erging es nicht anders, die beim Anblick einer furchtlosen und fast schon Exp wahnsinnigen Armee das Weite suchten.

Ein Blick auf den Wyvern und seinen Reiter zeigten mir zwar über ihren Köpfen, dass der Reiter Stufe 50 und der Wyvern sogar Stufe 120 war, jedoch konnte auch der größte Lebenspool von genug Schwertern mit der Zeit auf 0 gebracht werden. Das Durchschnittslevel der Sklavenfänger lag jedoch nur bei 10-20 und damit waren sie der Armee der Stufe 1-3er Spieler nicht gewachsen. Wo ein Spieler fiel, kamen 2 nach, nur damit der gefallene wenige Minuten später aus einem der Tempel gerannt kam, die nächst beste Waffe aufhob und weiterkämpfte. Sie hatten nichts außer ihren Waffen das sie verlieren konnten und die Erfahrung die es gab war mehr Wert als alles was sie verloren.

Trotzdem hatte ich noch meine eigenen Probleme, immerhin waren noch drei weitere Wyvern in der Luft und sie allesamt hatten ihre Lektion gelernt und hielten Abstand zum Boden und zu den Spielern und griffen stattdessen jetzt mit Pfeilen und Magie an. Nur durch wahnsinnige und unvorhersehbare Ausweichmanöver konnte ich den wahrscheinlich vergifteten Pfeilen und Betäubungszaubern ausweichen.

Zu meinem Glück, oder dank Nyravie, packte mich jedoch ein starker Rückenwind, der zwar auch die Geschwindigkeit meiner Gegner erhöhte, dafür jedoch meine Ausdauer schonte, der Punkt der mir am meisten Sorgen machte. Den selbst mit 100% mehr Audauer, war ich den Wyvern wohl noch immer unterlegen.

Als ich nach kurzer Zeit endlich die Wiese erreichte, fand ich eine Schlacht zwischen ungefähr 300 Spielern und gut 100 Sklavenfängern vor. Zahlreiche Feuerbälle, Blitze und andere Zauber flogen durch die Luft, die paar fliegenden Rassen die es gab schossen von oben auf die Sklavenfänger herban und mehrere beschworene Biester rannten über das Feld, nur um kurz darauf zu sterben und zu verschwinden. Hin und wieder sah ich eine brennende Schleuder die wohl benutzt werden sollte um Netze nach mir zu schmeißen. All das änderte sich, als ich über die Stadtmauer kam und im Tiefflug über die Armee der Spieler flog, die daraufhin schreiend das Feuer auf die Wyvern eröffneten. Nicht selten trafen sie beinahe mich, was bei meinem niedrigem Leben schnell das Aus bedeuten könnten, letztendlich packten sie es jedoch durch ihre pure Masse die Wyvern abzudrängen, was ich sofort nutzte um umzudrehen und dem verwirrtem Tier die Zügel unter dem Hals durchzuschneiden, bevor ich ihm die Hand aufs Auge drückte und direkt einen dunklen Pfeil durch das Auge ins Gehirn schoss.

Mit schlagenden Flügeln flog ich von der Blutfontäne weg, die mich trotzdem von oben bis unten mit Spritzern einsaute, bevor der Wyvern kreischend und um sich schlagend zu Boden ging, während das Auge langsam anfing nachzuwachsen. Seinen Reiter hatte er unter sich begraben und bevor einer von beiden die Chance hatte sich aufzurichten, waren bereits zahlreiche Spieler auf ihnen und hackten mit ihren Schwertern oder was auch immer sie gerade hatten, auf sie ein.

Der zweite Wyvern wurde von ungefähr 10 fliegenden Spielern unterschiedlichster Rasse belagert, ihre Bewegungen waren steif und mechanisch, ein deutliches Zeichen für die Systemunterstützung, und kein einziger Avian war unter ihnen. Trotzdem packte ein Drachling es letztendlich den Reiter mit einem Body Slam von seinem Reittier zu stoßen, wodurch nur noch einer für mich übrig war.

Mit einem Griff in den Beutel holte ich mir meine Armbrust hervor, die ich direkt auf den Reiter abfeuerte, bevor ich den scharfen Zähnen des Wyvern und dem Netz des Reiter auswich in dem ich eine Rolle nach rechts machte und mich unter dem Wyvern und seinen Klauen hindurch duckte. Der Bolzen traf zwar, wurde jedoch einfach ignoriert. Sein Schaden war zu gering um als Bedrohung für den Reiter zu gelten.

Einer plötzlichen Eingebung folgend, holte ich ein vom Markt gekauftes Seil hervor und knotete mitten im Sturzflug eine Schlafe hinein, bevor ich einen Salto schlug und von oben auf den Wyvern hinab stieß, der Reiter war inzwischen mit Fizzle beschäftigt, der ihm von hinten gerade die Augen herauskratzte. Schreiend schlug er wild um sich, bis er Fizzle mit dem Ellbogen erwischte und von sich wegstieß. Bevor er sich Fizzle wieder stabilisiert hatte, schoss der Reiter jedoch bereits einen roten Strahl auf ihn ab, der bei Kontakt Fizzle kurz aufschreien ließ und ihn dann in eine Staubwolke verwandelte.

„FIZZLE!!!“ schrie ich wütend, das Opfer meines Kameraden jedoch hatte mir die nötige Zeit verschafft die ich brauchte um die Schlaufe fertig zu stellen. Sie war groß genug um bequem über den Kopf des Wyvern zu gehen. Und genau dahin platzierte ich sie jetzt. Während ich erneut auswich, platzierte ich das Seil mit Hilfe von Telekinese um den Hals des Wyvern, bevor ich das Seil nahm und einmal um den linken Flügel schwang. Ich wollte gerade an die Füße gehen, als ich aus dem Augenwinkel ein rotes Leuchten sah. Nur knapp wich ich dem selben Angriff aus der auch bereits Fizzle getötet hatte. Scheinbar hatte der Reiter genug von mir und beschloss mich doch lieber zu töten.

Während ich um ihn und den Wyven umherflog und stets in seinem Blindpunkt blieb, tränkte ich das Seil mit meinem Zauber „Wasser sammeln“ in Wasser, bevor ich es bei meinem nächsten Flug unter dem Wyvern hindurch mit Telekinese um sein Klauen schwang. Danach packte ich es mit beiden Händen und gingen hinab in einen Sturzflug. Nach ein paar Metern war jedoch das Seil erwartungsgemäß zu Ende und riss mich schlagartig zurück. Gleichzeitig war es jetzt jedoch auch festgezogen, und so wirkte ich, ohne mich vorher selbst zu stabilisieren, den Zauber „Gefrieren“ auf das Seil, wodurch das Seil hart und unbeweglich wurde und Flügel, Hals und Fuß des Wyvern zusammen zog und in der Stellung hielt.

Strudelnd stürzte ich in die Tiefe und konnte mich erst kurz über der Menge der Spieler wieder auffangen. Trotzdem streifte mich der hoch gestreckter Speer eines Spielers noch am Flügel. Der letzte Reiter hatte jedoch weniger Glück, als sein Wyvern Kopf voraus in den Boden krachte und sich das Genick brach, wodurch er wohl einen Großteil seines Lebens verlor.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass kein anderer Wyvern mehr in der Nähe war, flog ich noch eine letzte Runde über das Schlachtfeld. Diese zeigte mir, dass die Spieler zwar gut ¾ ihrer Anzahl verloren hatten, jedoch trotzdem so motiviert waren wie sie es am Anfang des Kampfes waren, wohingegen die Sklavenfänger sich in alle Richtungen davon machten. Im Gegensatz zu den Spielern hatten sie immerhin mehr zu verlieren als etwas Ausrüstung und Erfahrung.

Trotz meinem geringeren Ausdauerverbrauch spürte ich jedoch schon nach den wenigen Minuten voller verrückter Flugmanöver zum Ausweichen und Angreifen die Erschöpfung in mich hineinkriechen. Ohne also einen weiteren Blick auf das Schlachtfeld zu riskieren, drehte ich mich um und flog nach Osten in Richtung des Waldes, hinein in das unbekannte.

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