《Vera - Ein Abentuer ins Ungewisse [German]》Kapitel 2: Höhlenbewohner Teil 1

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Die nächsten Minuten folge ich still dem Pfad. Nur das knistern des Feuers begleitet mich. Bald darauf vernehme ich vereinzelte Geräusche und schließlich ein quieken, welches durch Mark und Bein geht. Was zur Hölle war das denn? Langsam schleiche ich voran und spähe schließlich vorsichtig in eine Höhle. Der Raum ist größer als gedacht. Mein Ausgang befindet sich etwa auf halber Höhe des Raumes. Ein breiter Weg führt der Wand entlang hinauf und mündet in mehreren schwarzen Löchern. Gut fünf Meter unter mir erstreckt sich ebene Fläche. Allerdings reicht das Licht der Fackeln nicht um zu erkennen wie groß die Höhle wohl ist. Was ich sehr wohl erkennen kann, ist die Quelle des furchtbaren quiekens. Auf dem Plateau streiten zwei Ratten um einen Kadaver. Würden sie sich nicht die ganze Zeit um die Beute raufen, hätte ich sie vermutlich übersehen. Die Biester sind riesig, schätzungsweise einen Meter lang!

In einem solchen Moment wünsche ich mir, selber eine Fackel in der Hand zu halten um die Situation besser sehen zu können. Allerdings waren meine Versuche auf den Weg hierher erfolglos. Egal wie sehr ich mich auch abmühe, die Fackeln bewegen sich nicht einen Millimeter aus ihrer Halterung. Wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es vielleicht auch besser so. Viele Kreaturen scheuen das Feuer, Andere wiederum macht es noch aggressiver. Immerhin haben mich die Biester noch nicht bemerkt, weshalb ich mich traue sie zu identifizieren.

Ratte Lv 3

Ratte Lv 2

Die Ratten scheinen davon nichts mitbekommen zu haben und ich gehe meine Optionen durch. Ich könnte versuchen in einen der oben gelegen Tunnel zu gelangen, während sie miteinander beschäftigt sind. Allerdings haben Ratten für gewöhnlich ein hervorragendes Gehör und ich traue mir nicht zu, völlig lautlos unterwegs zu sein. Selbst wenn mir das gelingen sollte, weiß ich nicht, was mich im nächsten Tunnel erwartet. Vielleicht laufe ich schnurstracks in die nächste Sackgasse oder schlimmer noch, in ein ganzes Rudel Nager. Stattdessen verharre ich in meiner Position und beobachte den Kampf.

Auch wenn für mich die Ratten identisch aussehen, scheinen Beide unterschiedlich kräftig zu sein. Die Level 2 Ratte bemüht sich zwar nach Leibeskräften, aber je länger der Kampf dauert, desto besser sieht es für seinen Level 3 Rivalen aus. Dennoch kommt auch er nicht ohne Wunden aus. Stellenweise fehlt ihm Fell und irgendetwas stimmt nicht mit seiner rechten Vorderpfote. Zumindest belastet der Nager diese eigenartig. Sein Kontrahent ist allerdings am Ende seiner Kräfte. Das Fell ist völlig zerpflückt und selbst im fahlen Licht meine ich Blut sehen zu können. Ein großer Teil von seinem Schwanz fehlt komplett. In einem letzten, verzweifelten Versuch stürzt das Biest sich auf seinen Gegenüber. Nach einigen Sekunden höre ich ein merkwürdiges Gurgel und danach rührt sich nur noch die Level 3 Ratte. Doch das letzte Gefecht scheint auch den Gewinner weiter in Mitleidenschaft gezogen zu haben, sie hinkt. Nur langsam bewegt sie sich zurück zu dem leblosen Klumpen den ich für einen Kadaver halte.

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Ich kann das Adrenalin in mir förmlich spüren. So etwas bekommt man nicht aller Tage zu sehen! Doch meine Intuition rät mir jetzt zu handeln. Die Ratte ist schwer verletzt und vom Kampf erschöpft, entweder jetzt oder nie! Ich kralle mir einen losen Erdklumpen und warte bis mein Ziel noch etwas näher gekommen ist. Schließlich werfe ich den Klumpen in die Dunkelheit. Wie zu erwarten war, schrickt die Ratte auf und quiekt in Richtung des Geräusches, unsicher ob sich ein neuer Rivale traut ihr ihre Beute streitig zu machen. Doch ihr Feind naht aus der anderen Richtung. So schnell wie mir möglich springe ich auf und sause den Weg hinab. Die Ratte bemerkt mich natürlich umgehend und dreht sich in meine Richtung. Die Ablenkung hat mir aber zumindest genug Zeit verschafft um ihr nahe zu kommen. Statt ihre scharfen Krallen zu benutzen, versucht sie mich zu beissen. Doch selbst meinereiner kann diesem langsamen Angriff ausweichen. Ich erwidere mit einem Faustschlag auf die Nase. Die Ratte taumelt zurück und schüttelt sich kurz. Diese Verwirrung lasse ich mir nicht entgehen! Mit einem großen Schritt stehe ich direkt neben der Ratte und trete ihr mit voller Kraft in die Bauchseite. Diese Entscheidung erweist sich als nicht besonders klug. Bevor ich mich über meinen erfolgreichen Angriff freuen kann, gibt mir die Ratte mit ihrem Schwanz einen kräftigen Peitschenhieb mit.

1 Schaden erlitten

Nicht das ich die Mitteilung wirklich registriere. Ich finde mich plötzlich auf den Boden liegend wieder. Wo bin ich? Was ist passiert? Ein quieken reißt mich aus meiner Dämmerung und ich rolle aus Instinkt zur Seite. Der dumpfe Aufschlag neben mir zeugt zumindest davon, dass ich mich auf meine Instinkte verlassen kann. Schnell wieder aufgerappelt beobachte ich meinen Gegner. Die Ratte scheint sich ebenfalls für den Moment mit dem anstarren begnügen zu wollen. Von nahen wirkt der Nager noch größer. Das pechschwarze Fell ist befleckt mit Blut. Mein Blick fällt auf die Vorderpfote. Meine Vermutung, dass die Pfote gebrochen ist, scheint richtig zu sein. Auch jetzt belastet das Tier diese nur minimal und auch zuvor wäre ein Klauenangriff wesentlich bedrohlicher gewesen als ein Biss. Gleichzeitig scheint mein Tritt den Nager nicht beeindruckt zu haben.

Nervös balle ich die Hand zur Faust. Solange ich den Schwanz nicht aus den Augen lasse, kann ich es schaffen. Ich sprinte auf das Tier zu. Im nächsten Moment hechte ich zur Seite, während der Schwanz an mir vorbei pfeift. Meine Chance! Mit voller Wucht schlägt mein Handschuh im Gesicht der Ratte ein. Ich höre einen Knochen brechen und das Tier taumelt erneut benommen zurück. Sofort bin ich wieder neben der Ratte und schlage weiter auf den Kopf ein. Es spritzt Blut und das Biest wehrt sich verzweifelt aber ich lasse nicht locker.

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1 Schaden erlitten. Vergiftung erlitten: 2 Schaden/h, Dauer: 2h

Erschöpft lasse ich schließlich von der Ratte ab. Das Tier rührt sich nicht mehr. Mein Blick fällt auf den Kopf des Tieres und ein nicht zu kontrollierender Würgereiz überkommt mich.

Ratte Lv 3 getötet. 3 Erfahrung erhalten. 1 Sil erhalten

Erschöpft sacke ich zusammen. Wie gelähmt starre ich ins Leere. Vor meinen inneren Auge rasen die Ereignisse noch einmal vorbei und so langsam realisiere ich, was da wirklich gerade passiert ist. Mein linker Arm fühlt sich taub an. Eine tiefe, blutende Wunde zieht sich über meinen Unterarm, verfluchtes Mistvieh! Wenn ich die Blutung nicht stoppe, kann ich mich direkt neben die Ratte legen. Ungeschickt zerreisse ich mein Leinenhemd und fertige einen provisionen Verband. Beim anlegen wird mir vor lauter Schmerz fast schwarz vor Augen. Mein Körper möchte hier erst einmal ein Weilchen sitzen bleiben und sich ausruhen. Doch mein Verstand rät mir die Beine in die Hand zu nehmen. Ich weiss nicht viel über Ratten aber diese Tiere leben definitiv in Gruppen. Unter Schmerzen richte ich mich also auf und stapfe zurück in die mir vertraute Sackgasse. Da mich die Ratten dort vorher nicht besucht haben, ist meine Hoffnung, dass sie es auch jetzt nicht tun.

Ich weiss nicht genau wie weit mich meine Beine tragen aber auch sie sind angeschlagen und brauchen eine Pause. Erneut an einer Wand sitzend, versuche ich mich zu entspannen. Um mich von meinen erbärmlichen Zustand abzulenken, öffne ich meinen Status.

Allgemeines

Name

Torben Lang

Level

1

Lebenspunkte

4/6 (vergiftet)

Erfahrung

3/10

Attribute

Stärke

3

Vitalität

3

Geschicklichkeit

3

Wahrnehmung

3

Intelligenz

3

Einsicht

0

Verwundert schaue ich auf meine Lebenspunkte. Wann wurde ich vergiftet? Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ich erinnere mich an die Nachricht der Stimme. Die Ratte hat mich vergiftet und das Gift fügt mir innerhalb der nächsten Stunde 2 Schaden zu. Da das Gift zwei Stunden lang anhält bedeutet das…. “Ich werde hier sterben.” Die Erkenntnis trifft mich härter als der Peitschenhieb der Ratte. Natürlich kann ich mir nicht sicher sein, was passiert wenn jemand keine Lebenspunkte mehr hat. Allerdings ist dies für mich die einzig logische Antwort. Wer keine Lebenspunkte mehr hat, kann nicht mehr leben. Ein bitteres Lachen erschallt durch den Höhlengang. Was für ein Idiot ich doch bin. Warum habe ich nicht versucht an der Ratte vorbei zu schleichen? Doch mein Instinkt sagt mir nach wie vor, dass es die richtige Entscheidung war. Ich konnte ja nicht mal unbemerkt in die Nähe der Ratte kommen, wie soll ich da von ihr davon schleichen können? Vor ihr weg zu rennen wäre mit der verletzten Pfote vielleicht möglich gewesen, aber was wenn ich in andere Artgenossen gelaufen wäre?

Die nächsten Minuten verbringe ich damit über mein gewähltes Vorgehen zu grübeln und was ich hätte anders machen können. Schließlich gebe ich es auf. Ich kann die jetzige Situation nicht mehr ändern, also warte ich. Ich weiss nicht genau, worauf ich eigentlich warte. Vielleicht kann mir die Stimme ja aus dem Schlamassel helfen? Still sitze ich in meinem Gang und warte darauf, dass die Zeit vorbei geht. Ich habe keine Möglichkeit zu wissen, wann eine Stunde um ist, weshalb ich regelmäßig meinen Status aufrufe. Die Zeit vergeht quälend langsam bis mir schließlich eine Änderung auffällt.

Allgemeines

Name

Torben Lang

Level

1

Lebenspunkte

3/6 (vergiftet)

Erfahrung

3/10

Irritiert schaue ich auf den Bildschirm. Um sicher zu gehen, konzentriere ich mich auf den Zusatz meiner Lebenspunkte.

Vergiftung erlitten: 2 Schaden/h, Dauer: 1h

Was geht hier vor sich? Ich verstehe es nicht. Vielleicht funktionieren die mir bekannten Regeln der Mathematik hier anders? Langsam wächst in mir ein Gefühl heran, welches ich so noch nicht kannte, Hoffnung. Vielleicht, ja vielleicht gehe ich doch nicht in dieser elenden Höhle drauf! Ich warte weiter und lausche vorsichtig nach irgendwelchen Geräuschen. Nahezu besessen schaue ich immer wieder auf meinen Status, bis ich schließlich erlöst werde.

Allgemeines

Name

Torben Lang

Level

1

Lebenspunkte

2/6

Erfahrung

3/10

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